"Für kreative Räume braucht man klare Ziele", so Jähnert. Denn wenn man unter Kreativität eine Idee versteht, dann braucht man andere, die einem helfen, diese Idee einzuschätzen. "Als erstes lohnt hier ein Blick auf die App", so Jähnert, "denn so kann man die technische, die gesellschaftliche/kulturelle und die Nutzer-Perspektive einschätzen. "
Zentral ist bei TikTok die For-You-Page, die man sieht, wenn man die App öffnet", so Jähner. Denn hier wird erst mal nicht angezeigt, was z.B. die eigenen Freunde mögen, sondern der Content Graph zeigt, was einem selbst gefallen könnte. Damit wird ein ganz anderer Algorithmus eingesetzt als beispielsweise bei Twitter oder Co. Man kann sich darum auch einfach anmelden und immer neue Dinge sehen, auch wenn man niemandem folgt - oder auch ohne Reichweite hohe Followerzahlen entwickeln. Es gibt viel Kritik an TikTok, vor allem an der dortigen Zensur, aber was auch auffällt: Man kann hier viel Zeit verbringen, und das ohne echte Erkenntnis. Es folgen immer neue Inhalte, aber diese bunte Vielfalt wird schnell monoton. Zentral ist eher die "neue Gemeinschaftlichkeit", die fremde Leute über bestimmte Interessen oder Themen verbindet - der TikTok-Algorithmus verstärkt das.