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Corona-Anstieg in Shanghai: Krankenhäuser "kurz vor Zusammenbruch"

06:12
31.03.2022
Mit den Massentests während des zweistufigen Lockdowns in Shanghai klettern die entdeckten Corona-Infektionen in der 26-Millionen-Metropole in die Höhe.

Die medizinische Versorgung stehe «kurz vor dem Zusammenbruch», zitierte die parteinahe Zeitung «Global Times» am Donnerstag eine anonyme Quelle im nationalen Gesundheitsamt. Die Zahl der Kranken werde in den nächsten Tagen noch ansteigen. Es werde eine «sehr schwere Aufgabe für Shanghai», die Zahl der Fälle zu drücken und die ganze Stadt bis Montag zu testen.

Die Gesundheitskommission in Peking berichtete, in Shanghai allein seien am Mittwoch rund 20 Prozent der landesweit 1800 neuen Ansteckungen und rund 80 Prozent der 6600 Fälle ohne Symptome entdeckt worden. Schwer betroffen ist weiterhin auch die nordostchinesische Provinz Jilin. China verfolgt eine strenge Null-Covid-Politik. So kommt jeder, der positiv getestet wird, in ein Krankenhaus oder in zentrale Quarantäne.

Shanghais Parteichef Li Qiang sagte, die Test-Kapazitäten müssten erweitert und der Bau von Isolationseinrichtungen vorangetrieben werden. Auf dem internationalen Ausstellungsgelände in Pudong im Osten wird bald die größte Quarantäne-Einrichtung mit 15 000 Betten eröffnet. Dort sollen Kranke mit leichten Symptomen oder asymptomatische Fälle aufgenommen werden. In diesem Monat hat die Stadt schon 20 000 Covid-19-Fälle gezählt.

Seit Montag gilt im Osten und Süden der Metropole für Millionen ein Lockdown, der am Freitagmorgen aufgehoben werden soll. Dann werden die gleichen Ausgangssperren für vier Tage im älteren Teil der Stadt westlich vom Huangpu-Fluss verhängt. Die Bevölkerung wird zweimal getestet. Das Volkswagenwerk im Vorort Anting musste am Donnerstag teilweise schließen, weil Zulieferteile fehlen. In Changchun in der Provinz Jilin steht die Produktion in drei Werken des VW-Konzerns mit seinem Joint Venture-Partner schon länger still.

(dpa)

Experte kritisiert auslaufende Corona-Überwachung in Großbritannien

05:36
31.03.2022
Gesundheitsexperten kritisieren das Vorhaben der britischen Regierung, die Überwachung der Corona-Infektionslage weitgehend herunterzufahren.

«Die Datensammlungen vorzeitig zu beenden, ist falsche Sparsamkeit und muss möglicherweise rückgängig gemacht werden, um zukünftige Corona-Wellen zu bewältigen», sagte der Experte für öffentliche Gesundheit, Azeem Majeed, vom Londoner Imperial College der Deutschen Presse-Agentur.

Die britische Regierung hatte zuvor angekündigt, die öffentliche Förderung verschiedener Corona-Überwachungsstudien und Datensammlungen im Frühjahr auslaufen zu lassen. Auch der freie und kostenlose Zugang zu Schnelltests soll ab Anfang April nur noch besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen gewährt werden. Wissenschaftler und Mediziner kritisierten diese Strategie, die ein Beitrag im Fachblatt «British Medical Journal» als «Spaziergang im Dunkeln» bezeichnet.

«Meiner Ansicht nach war Großbritannien weltweit führend bei der routinemäßigen Überwachung von Covid-19 und der öffentlichen Ausweisung von Covid-19-Daten», sagte Majeed. Dies habe etwa dazu beigetragen, wertvolle Informationen über die Wirksamkeit von Impfstoffen gegen verschiedene Varianten wie Delta oder Omikron zu sammeln. Der Mediziner forderte, Großbritannien solle seine Kapazitäten und Fähigkeiten weiter einsetzen, bis die Pandemie weltweit unter Kontrolle sei.

Insbesondere die regelmäßigen Corona-Zahlen des nationalen Statistikamtes, für die wöchentlich eine zufällig ausgewählte, repräsentative Stichprobe auf Corona getestet wurde, galten als zuverlässiger Gradmesser für die Infektionslage im Land. Internationale Experten, auch aus Deutschland, priesen diese immer wieder als Musterbeispiel der Pandemie-Überwachung.

Neben dieser Erhebung sollen dem «Guardian» zufolge auch eine monatliche analytische Studie des Imperial College sowie eine weitere Untersuchung auslaufen, die bislang regelmäßig und systematisch Covid-19-Symptome bei unterschiedlichen Corona-Varianten erhoben und ausgewertet hat.

(dpa)

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