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Sieben-Tage-Inzidenz rutscht unter Marke von 1700

16:30
29.03.2022
In Baden-Württemberg ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen erneut deutlich gesunken und unter die Marke von 1700 gerutscht. Sie betrug nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Dienstag (Stand 16.00 Uhr) 1695,8 nach 1746,2 am Vortag. Vor einer Woche hatte die Inzidenz sogar bei 1926,2 gelegen. Der Wert gibt die Zahl der Neuansteckungen mit dem Virus pro 100 000 Einwohnern an. Insgesamt wurden 2 993 643 bestätigte Fälle im Südwesten verzeichnet, ein Plus von 34 862. Die Dunkelziffer ist jedoch hoch - tatsächlich dürfte es deutlich mehr Ansteckungen geben.

An oder im Zusammenhang mit dem Virus starben den Angaben zufolge 15 048 Menschen, 43 mehr als am Vortag. Die Hospitalisierungsinzidenz lag unverändert bei 6,5 nach 8,1 in der Vorwoche. Sie gibt an, wie viele Corona-Infizierte innerhalb einer Woche und pro 100 000 Einwohner ins Krankenhaus kamen.

Auf den Intensivstationen des Landes werden aktuell 267 Menschen behandelt - sechs weniger als am Vortag, jedoch 26 mehr als vergangenen Dienstag. Hier liegt die Kapazität bei mehr als 600 Patienten. Auf den Normalstationen des Landes wurden 1996 Covid-19-Fälle gezählt. Das waren vier weniger als am Vortag, jedoch 32 mehr als vor einer Woche. Die Kapazität der Normalstationen liegt bei etwa 5500.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte am Dienstag noch einmal betont, dass das Gesundheitssystem im Südwesten trotz hoher Ansteckungszahlen nicht überlastet sei. Sowohl Normal- als auch Intensivstationen seien noch weit von ihrer Belastungsgrenze entfernt. Hintergrund ist der etwas mildere Verlauf der Omikron-Variante.

(dpa/lsw)

Mehrheit der Bürger hält Corona-Lockerungen für verfrüht

15:56
29.03.2022
Eine klare Mehrheit der Bürger hält die Corona-Lockerungen einer Umfrage zufolge für verfrüht. Die Aufhebung von bundesweit einheitlichen Maßnahmen, die mit dem 20. März in Kraft trat, kam aus Sicht von 65 Prozent der Befragten zu früh, ergab eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL. Nur 32 Prozent fanden das Auslaufen der Regelungen zum Beispiel am Arbeitsplatz oder in Verkehrsmitteln trotz hoher Infektionszahlen richtig - mehrheitlich nur die Anhänger der FDP und der AfD. Die Ablehnung war bei den Grünen-Wählern mit 79 Prozent am größten.

Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Befragten sind der Auffassung, dass eine Maskenpflicht vorerst in den meisten Bereichen bestehen bleiben sollte. Für eine komplette Abschaffung sprachen sich nur 11 Prozent aus.

Die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht für alle Erwachsenen ab 18 Jahren halten nach dieser neuesten Befragung 61 Prozent der Bürger für richtig - hier liegt die SPD-Anhängerschaft mit 74 Prozent bei den im Bundestag vertretenen Parteien vorn, die Ablehnung ist bei den AfD-Wählern am größten (92 Prozent). Allerdings glauben Forsa zufolge weiterhin insgesamt nur 16 Prozent, dass diese Impfpflicht auch tatsächlich eingeführt wird.

(dpa)

Lauterbach dringt EU-weit auf vierte Corona-Impfung für alle ab 60

15:54
29.03.2022
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wirbt EU-weit für eine vierte Corona-Impfung für alle ab 60 Jahren. «Wir dürfen nicht vergessen, dass die Covid-Pandemie nicht zu Ende ist in Europa. Wir haben sehr hohe Fallzahlen, wir haben leider auch sehr hohe Sterbezahlen», sagte der SPD-Politiker am Dienstag am Rande von Beratungen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. Er wolle eine Diskussion anstoßen, «ob wir nicht eine europäische Empfehlung für die vierte Dosis der Impfung bekommen bei den Über-60-Jährigen».

In dieser Altersgruppe könne dadurch die Sterblichkeit im Vergleich zur dritten Dosis noch einmal um 80 Prozent reduziert werden, wie Daten aus Israel ergeben hätten, sagte Lauterbach. Die EU-Kommission solle dazu aufgefordert werden, in Zusammenarbeit etwa mit der europäischen Arzneimittelbehörde eine entsprechende Empfehlung auszusprechen. «Die Lage ist in Europa, was die Pandemie angeht, schlechter als das Gefühl der Menschen», sagte Lauterbach. Der Ukraine-Krieg ziehe zudem Aufmerksamkeit ab.

Lauterbach betonte, dass es derzeit viel Impfstoff in Europa gebe, der nirgendwo fehle. Die Abnahme durch einkommensschwächere Länder stocke. «Somit müssen wir befürchten, dass in Europa Impfstoff vernichtet werden muss.» Infrage für die vierte Dosis - also den zweiten «Booster» nach einem Grundschutz - komme der Impfstoff von Moderna oder Biontech/Pfizer. Die Entwicklung von Impfstoffen, die an neue Corona-Varianten angepasst sind, verzögere sich seiner Kenntnis nach, sagte Lauterbach. Er rechne im Herbst, womöglich im September, mit den neuen Impfstoffen.

Biontech will nach eigenen Angaben in den kommenden Wochen erste Daten der klinischen Studie veröffentlichen, die mögliche Zulassungsanträge für einen Omikron-basierten Impfstoff unterstützen sollen. «Letztlich werden die Behörden entscheiden, ob und wann eine Genehmigung erteilt wird», sagte eine Unternehmenssprecherin. «Wir halten uns bereit, unseren Impfstoff bereits im Frühsommer zur Verfügung zu stellen.»

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hatte empört auf Lauterbachs Ankündigung reagiert. «Das ist ein schwerer Schlag für die Impfkampagne», sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. «Der an die jetzt vorherrschende Omikron-Variante angepasste Impfstoff ist überfällig. Da reicht es nicht, für eine zweite Boosterimpfung der über 60-Jährigen zu werben. Denn das ist kein Ersatz für das schon für April versprochene Vakzin.»

In Deutschland wird die vierte Dosis derzeit für Menschen ab 70 Jahren sowie für Menschen mit Risikofaktoren wie Immundefekten empfohlen. Daran ändere sich nichts, sagte Lauterbach. Die Frage sei lediglich, ob die Altersgrenze abgesenkt werde. Für Unter-60-Jährige könne die vierte Dosis dagegen nicht empfohlen werden, weil es dazu keine Daten gebe. Mit Blick auf Deutschland hatte Lauterbach sich bereits vergangene Woche dafür ausgesprochen, offensiver bei Viert-Impfungen vorzugehen. Bisher hätten nur zehn Prozent der Menschen eine vierte Impfung, die dafür in Frage kämen.

(dpa)

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