Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte hat erneut für eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab 18 Jahren geworben. «Wer die Pandemie hinter sich lassen will, braucht eine sehr hohe Grundimmunität in der Bevölkerung», sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im ARD-«Morgenmagazin». «Die kriegen wir nur mit einer Impfpflicht hin.»
Nach Bovenschultes Einschätzung wird man auf diese Weise eine Impfquote von 95 Prozent in der Bevölkerung erreichen können. Der Regierungschef des kleinsten Bundeslandes spricht an diesem Donnerstag im Bundestag. In der Debatte über verschiedene Vorschläge will Bovenschulte im Namen der 16 Ministerpräsidenten für die allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren werben.
«Es wird niemand zwangsweise zum Impfen vorgeführt», sagte der Bremer Bürgermeister. Allerdings könne durch die Androhung von Bußgeldern mehr Druck ausgeübt werden. Bovenschulte warnte davor, dass es immer wieder zu Corona-Infektionswellen kommen werde, sollte die Impfquote in Deutschland so niedrig bleiben wie bisher. Dann drohe auch immer wieder die Gefahr von Lockdowns oder Teil-Lockdowns. Bovenschulte zeigte sich offen für einen Kompromiss. «Eine Teil-Impfpflicht ab einem bestimmten Alter wäre besser als gar nichts», sagte er.
Nach Daten des Robert Koch-Instituts haben aktuell 76,5 Prozent Prozent der Bevölkerung in Deutschland mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus (Stand 16.3.).