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Sterbefallzahlen in Deutschland normalisieren sich weiter

13:31
15.03.2022
Im Februar hat sich die Zahl der Todesfälle in Deutschland weiter stabilisiert. «Nachdem sich die Sterbefallzahlen im Januar bereits dem mittleren Wert der Vorjahre angenähert hatten, hat sich das Sterbegeschehen demnach im Februar weiter normalisiert», berichtete das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden.

So starben im Februar 2022 der Hochrechnung zufolge 81 510 Menschen. Das seien 40 Fälle weniger als im Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2021 für diesen Monat. Ende vergangenen Jahres hatten die Sterbefallzahlen demnach noch deutlich über den mittleren Werten der Vorjahre gelegen.

Nachdem die Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit Corona ab Mitte Dezember sieben Wochen in Folge rückläufig war, steigt sie seit Ende Januar wieder an.

Laut aktuellem Influenza-Wochenbericht des RKI blieb auch in der aktuellen Wintersaison eine Grippewelle bislang aus. «Das kann eine Erklärung sein, warum die Sterbefallzahlen zu Jahresbeginn 2022 trotz der weiterhin auftretenden und mittlerweile wieder steigenden Covid-19-Todesfälle im Bereich des mittleren Wertes der Vorjahre oder nur leicht darüber liegen», hieß es vom Statistischen Bundesamt. 

(dpa)

Industrie mahnt wegen Corona-Zahlen zu Vorsicht und pocht auf Impfen

12:54
15.03.2022
Die Ampelkoalition will trotz steigender Infektionszahlen ab Sonntag viele Corona-Beschränkungen wegfallen lassen. Das Vorhaben ist umstritten. Auch von Wirtschaftsverbänden und der IG Metall kommt Kritik.

Angesichts steigender Corona-Zahlen mahnt der Bundesverband der Deutschen Industrie zu Vorsicht. «Eine großzügige Lockerung ist angesichts neuer Rekordwerte bei den Infektionszahlen schwer zu verantworten», sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Dienstag laut Mitteilung. Der Entwurf über Corona-Maßnahmen ab dem kommenden Sonntag lasse Konsequenz vermissen. Die Omikron-Welle sei noch nicht gebrochen, warnte der Verband. «Statt einer pauschalen Rücknahme wirksamer Instrumente für schnelles Handeln hätten die Unternehmen konkrete Maßnahmen für mehr Stabilität und Sicherheit erwartet.»

Der BDI forderte zudem die Politik auf, für eine höhere Impfquote in der Bevölkerung zu sorgen. «Ohne Impfen ist unsere Freiheit auf Sand gebaut. An einer allgemeinen Impfpflicht als Ultima Ratio führt kein Weg mehr vorbei.»

Der Maschinenbauverband VDMA kritisierte, der «größte Schnitzer» der geplanten Verordnung sei, dass die Arbeitnehmer ihren Arbeitgebern keine Angaben mehr über den Impf- oder Genesenenstatus machen müssten. «Die Auskunftspflicht ist die wichtigste Voraussetzung, damit die Betriebe ein wirksames Hygienekonzeptes erstellen können», sagte Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. Für die Allgemeinheit würden die Corona-Maßnahmen weitgehend aufgehoben, während in Betrieben Maßnahmen blieben, die sie auch noch bezahlen müssten. Das gelte sowohl für die Tests, die wöchentlich angeboten werden müssten, als auch für medizinische Masken, falls diese erforderlich seien. «Das passt nicht zusammen», kritisierte Brodtmann. Die Politik wälze den Corona-Schutz einseitig auf Betriebe ab.

Die IG Metall warf der Bundesregierung vor, sich in Sachen Corona-Prävention trotz der hohen Infektionszahlen einen «schlanken Fuß» zu machen. Die Verantwortung werde in die Betriebe delegiert, kritisierte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Dort solle entschieden werden, ob und welche Maßnahmen am Arbeitsplatz zum Schutz vor Covid-19 erforderlich seien. «Die körperliche Unversehrtheit der Beschäftigten wird aufs Spiel gesetzt.» Urban forderte die Betriebe auf, die Maßnahmen beizubehalten, bis sich die pandemische Lage entspanne.

Die Ampelkoalition will trotz steigender Infektionszahlen ab Sonntag viele Corona-Beschränkungen wegfallen lassen. Experten und Verbände mahnen, dass es weiter breite Vorgaben etwa zum Tragen von Masken geben sollte. Auch in der Koalition gibt es Zweifel am Vorgehen der Bundesregierung. Die FDP und das Gesundheitsministerium verteidigten dagegen zuletzt die Pläne.

(dpa)

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