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20221031105429

Kiew zu großen Teilen ohne Wasserversorgung nach Raketentreffer

10:54
31.10.2022
Durch einen russischen Raketentreffer sind am Montag in der ukrainischen Hauptstadt große Teile der Wasserversorgung ausgefallen. Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete in einer Mitteilung auf Telegram davon, dass 80 Prozent der Verbrauchsstellen betroffen seien. Fachleute bemühten sich, den Schaden möglichst schnell zu beheben. Klitschko stellte in Aussicht, dass in den Stadtteilen östlich des Flusses Dnipro am frühen Nachmittag wieder Wasser fließen werde. Am westlichen Ufer mit dem Zentrum der Millionenstadt werde dies erst in einigen Teilen möglich sein.

Die Angriffe mit mehr als 50 Marschflugkörpern und Raketen hatten nach ukrainischen Angaben auf sieben Gebiete gezielt, darunter Charkiw, Saporischschja und Kirowohrad. 44 der Geschosse konnten demnach abgefangen werden. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

Klitschko riet der Bevölkerung in Kiew, sich notfalls an öffentlichen Zapfsäulen mit Trinkwasser einzudecken. Die Stadtverwaltung veröffentlichte eine Karte dieser Brunnen. Der Ausfall des Wassersysteme hing den Angaben mit Schäden an der Stromversorgung zusammen. Klitschko schrieb, 350 000 Haushalte seien auch ohne Strom. Für das Gebiet um die Hauptstadt teilte Gouverneur Oleksij Kuleba mit, die Bevölkerung solle sich für lange Stromausfälle wappnen.

dpa

London: Moskau schickt Reservisten schlecht ausgerüstet an Front

09:49
31.10.2022
Russland schickt nach Einschätzung britischer Militärexperten Reservisten oft nur mit schlechter Ausrüstung im Kriegs gegen die Ukraine an die Front. „Im September zeigten sich russische Offiziere besorgt darüber, dass einige frisch mobilisierte Reservisten ohne Waffen in der Ukraine eintrafen“, hieß es in einem Bericht, den das Verteidigungsministeriums in London am Montag veröffentlichte. Demnach legen Fotos auch nahe, dass Reservisten mit veralteten Waffen ausgestattet wurden, die wegen schlechter Lagerung kaum noch zu benutzen sein dürften.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will London sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau spricht von einer Desinformationskampagne.

dpa

Lambrecht lobt UN-Bemühungen zu Rettung von Getreideabkommen

09:00
31.10.2022
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat die Bemühungen der Vereinten Nationen zur Rettung des internationalen Getreideabkommens gelobt. Zugleich verurteilte sie am Montag in Berlin die Abkehr Russlands von der Vereinbarung mit der Ukraine. „Ich begrüße ausdrücklich, dass sich die Vereinten Nationen um eine schnelle Lösung und die Wiederaufnahme der Lieferungen bemühen. Die Ärmsten der Armen dürfen nicht zu Geiseln von Putins Großmachtfantasien gemacht werden“, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

Dass der russische Präsident Wladimir Putin das Abkommen ausgesetzt habe, sei an Zynismus kaum zu überbieten. „Russland setzt zusätzlich zu seinem brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine nun auch wieder den Hunger als Waffe ein. Das ist vollkommen inakzeptabel.“ Moskau hatte das im Juli unter Vermittlung der Türkei und der UN erzielte Abkommen am Freitag auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Begründet wurde dies mit ukrainischen Drohnenangriffen. Durch die Vereinbarung war die Ausfuhr von mehreren Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine wieder möglich geworden.

dpa