Winfried Kretschmann sagt ergänzend zu den Vorfällen vor seinem Haus, dass er zum Zeitpunkt selbst gar nicht zuhause gewesen war. "Das betrifft dann meine Frau", sagt der Ministerpräsident sichtlich emotional. Auf weitere Nachfragen zu seinem Sicherheitsgefühl mit Blick auf künftige Protest-Ansammlungen vor seinem Haus in Sigmaringen antwortet er: "Die Sicherheitsbehörden beobachten ganz genau, auch im Internet, was da passiert." Allerdings fühlten seine Frau und er sich gut geschützt.

Sascha Maier

Der Fragenkomplex wurde auch darum aufgemacht, weil sich erneut Gegner der Coronamaßnahmen vor Winfried Kretschmanns Haus versammelt hatten. Für die "Spaziergänger" habe er überhaupt kein Verständnis. Abgesehen davon, dass unangemeldete Spaziergänge "schlichtweg illegal" seien, rügte Kretschmann besonders scharf, Politikern so auf die Pelle zu rücken.

"Demos vor Wohnhäusern von Politikern gehen überhaupt nicht", sagt Kretschmann, "anständige Menschen tun sowas nicht." Wer es doch tue, verkenne den Charakter der Demokratie. Die Amtsperson sei von der Privatperson zu trennen.

Sascha Maier

Nach kurzer Pause aufgrund des Todesfalls beginnt die offene Fragerunde. Die erste Frage beschäftigt sich mit Methoden des Protests und den Grenzen der Legitimität. Beim Thema Autobahnblockaden, was manche  als probates Protestmittel erachten, hat der Ministerpräsident eine klare Meinung: "Von Autobahnblockaden halte ich gar nichts." Das sei nicht zu rechtfertigen.

Sascha Maier