Letztes Update:
20220214033419

Super Bowl zum Frühstück

00:00
14.02.2022
Eine ganz neue Erfahrung - sich nicht mehr die Nacht um die Ohren zu schlagen, um beim Super Bowl live dabei zu sein, sondern gepflegt zum Frühstück schauen. Eine kurze Olympia-Pause.

Jürgen Kemmner

Die Spiele und der Schnee

15:46
13.02.2022
Unser Olympia-Reporter Jürgen Kemmner fasst noch einmal zusammen, wie groß die Überraschung nach dem natürlichen Schneefall bei den Winterspielen in Peking war. 

Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger. Beginnend mit der Eröffnungsfeier der Olympischen Wochen von Peking und Umgebung vor mittlerweile zehn Tagen hat die Volksrepublik China der Weltöffentlichkeit demonstriert, dass sie während einer weltweiten Pandemie, die mehr als die halbe westliche Welt lähmt, in der Lage ist, eine Großveranstaltung zu organisieren und reibungslos durchzuführen. Die Widerborstigen unter den angereisten Reportern monierten als Replik auf diese zur Schau gestellte Perfektion, dass den Winterspielen 2022 das unersetzliche Beiwerk fehle, das nominelle Winterspiele zu wirklichen Winterspielen erhebe – der Schnee. Das Klima sehe Niederschläge nicht vor zu dieser Jahreszeit in dieser Region, ließen sie ihre Leserinnen und Leser gut gebildet wissen.
Es hat eine Weile gedauert, bis die Vereinigten Werke des Volkes das wertvolle Gut produziert haben und es verteilt werden konnte: Schnee made in China. Am Sonntag lag die weiße Pracht dick in den Bergen, und selbst die in Graubraun gehüllte Stadt Yanqing hatte ihr weißes Sonntagskleidchen so adrett und faltenlos übergezogen, dass der einstige Schlagerstar Roy Black („Ganz in Weiß“) seine helle Freude gehabt hätte, wenn er nicht schon 1991 verstorben wäre.
In Anbetracht, dass die Menschen rund um Yanqing und Zhangjiakou wohl so selten Schnee sehen wie ein Achtjähriger eine Diskothek von innen, gingen sie ziemlich souverän mit den Widrigkeiten um, die Flocken mit sich bringen. Am Morgen stürzten weder Rad- noch Mopedfahrer im Akkord, die Menschen hielten mit ihren Autos stets einen ausreichenden Abstand, und die Busfahrer der Olympialinien verkehrten streng nach Fahrplan in die Berge und wieder zurück. Die freiwilligen Helfer waren offenbar rechtzeitig und umfassend über die (tatsächlich natürliche) Schneelieferung informiert worden und wussten bestens Bescheid, wie Schneebälle geformt und geworfen werden sowie welche Körperteile ein Schneemann haben muss. Einzig die Menschen, die regelmäßig mit Schnee und seinen Eigenschaften konfrontiert werden, waren unpässlich. Der zweite Lauf des Riesenslaloms der Herren musste verschoben werden – wegen zu heftigen Schneefalls.

Sportredaktion

Möchten Sie Inhalte von Drittanbietern wie Facebook oder Instagram entdecken?
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
nachladen