Die 73. Ausgabe des französischen Eintagesrennens Paris-Bourges endete so, wie sie enden musste. Als eine dreiköpfige Spitzengruppe 2,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt war, war der Massensprint unumgänglich. Die beiden Topfavoriten lieferten sich auf den letzten Metern eine packende Auseinandersetzung: Letztendlich war Arnaud Démare (F/Arkéa) nach 198 Kilometern ganz knapp schneller als Arnaud de Lie (B/Lotto). Auf den weiteren Plätzen landeten Jordi Meeus (B/Bora), Paul Penhoët (F/Groupama) und Sören Kragh Andersen (DK/Alpecin). 

Alex Kirsch (Lidl) mischte ebenfalls weit vorne mit. Luxemburgs Landesmeister klassierte sich letztendlich direkt vor seinem Teamkollegen Edward Theuns (B) auf Rang elf. Kirsch bestätigt seine gut Spätform in der Saison mit diesem Resultat. Am Dienstag war er bereits 18. beim Münsterland Giro geworden. Besonders gespannt kann man auf seinen Auftritt bei Paris-Tours am Sonntag sein. Das anspruchsvolle Eintagesrennen über 214 Kilometer und zehn Chemins de vigne liegt dem 31-Jährigen besonders gut.

jg

Nach vielen schwierigen Wochen im Anschluss an die Tour de France, hatte Bob Jungels zuletzt bei der Skoda Tour de Luxembourg einen Aufwärtstrend erkennen lassen. Auf der Schlussetappe hatte sich der Profi des Teams Bora-hansgrohe im Großherzogtum als Angreifer präsentiert und im Ziel Rang elf belegt.

Am Donnerstag knüpfte er in Italien an den Aufwärtstrend an. Beim Eintagesrennen Gran Piemonte zwischen Borgofranco d'Ivrea und Favria belegte Jungels den guten 16. Platz. Vor allem aber war der 31-Jährige einer der Aktivposten des Rennens. Zunächst schaffte er den Sprung in eine 14-köpfige Ausreißergruppe, die sich nach rund 70 Kilometern bildete und während 50 Kilometern an der Spitze des Rennens unterwegs war.

Am schweren Anstieg Alpette explodierte die Gruppe, während andere Fahrer aus dem Peloton von hinten aufschlossen. Jungels biss auf die Zähne und stellte in der Abfahrt den Anschluss wieder her. Während sich am letzten Anstieg des Tages mit Marc Hirschi (CH/Emirates), Andrea Bagioli (I/Soudal), Alex Aranburu (E/Movistar) und Guillaume Martin (F/Cofidis) vier Fahrer nach vorne absetzten, kämpften dahinter 25 Konkurrenten, darunter Jungels, darum, die Lücke zu schließen. Das sollte nicht gelingen. Bagioli sprintete vor Hirschi und Aranburu zum Tagessieg. 

Jungels und Co. erreichten das Ziel mit 16 Sekunden Rückstand und der Luxemburger fuhr als 17. über den Zielstrich. Für ihn ist der Auftritt ganz sicher Balsam für die geschundene Seele und die richtige Motivation für seinen letzten Auftritt in diesem Jahr. Am Samstag nimmt Jungels mit Il Lombardia das letzte Monument der Saison in Angriff.

jg