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Bundesbürger besorgt: ohne hohe Impfquote immer neue Corona-Wellen

08:04
31.01.2022
Mehr als die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) sorgt sich laut einer Umfrage davor, dass es immer neue Corona-Wellen gibt, bis alle gegen das Virus geimpft sind. Diese Befürchtung übersteigt in einer Sonderbefragung zu den «Ängsten der Deutschen in der Corona-Krise 2022» alle anderen abgefragten Sorgen, wie aus der am Montag veröffentlichten Studie der R+V-Versicherung hervorgeht. 49 Prozent der Befragten fürchten, dass die Politiker überfordert sind. 43 Prozent haben Angst vor einer Corona-Infektion.

Auffällig: Deutlich weniger Menschen (38 Prozent) hatten im Vergleich zu einer vorherigen Untersuchung Angst vor einer schlechten Wirtschaftslage - im Winter 2021 waren es noch 59 Prozent. «Es herrscht wieder mehr Wirtschaftsoptimismus», heißt es dazu. Auch die Sorge vor eigener Arbeitslosigkeit ist recht gering (19 Prozent).

Die R+V-Versicherung untersucht seit 1992 jährlich die Befindlichkeiten der Deutschen in Sachen Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie und Gesundheit. Die letzte große Erhebung dazu wurde im September veröffentlicht.

In der Pandemie gab es zum dritten Mal eine Sonderumfrage zu den Corona-Ängsten. Für die repräsentative Online-Untersuchung wurden vom 18. bis 20. Januar 1083 Menschen zu ausgewählten Themen aus der Langzeitstudie befragt.

(dpa)

Wieder Demos pro und kontra Corona-Politik erwartet

04:30
31.01.2022
Angesichts hoher Corona-Inzidenzen, jüngst geänderter Vorgaben und der Debatte um eine Impfpflicht werden am Montag wieder zahlreiche Demonstrationen im Südwesten erwartet. Vor allem Kritikerinnen und Kritiker der Corona-Politik ziehen wöchentlich zu Tausenden auf. Immer öfter formieren sich aber auch Unterstützer der Maßnahmen.

So hat das Bündnis #zusammenhalten Pforzheim für 18.00 Uhr dazu aufgerufen, eine Menschenkette zu bilden. Sie solle ein positives Zeichen in schwierigen Zeiten setzen, aber auch Kritik an den wöchentlichen Aufzügen der Gegenseite äußern, erklärte Bündnissprecher Christian Schmidt vorab. «Wir möchten in Pforzheim keine Demonstrationen, auf denen Verschwörungserzählungen verbreitet werden, Menschen sich gegen das Tragen von Masken weigern und gemeinsam mit Rechtsradikalen demonstriert wird.»

Als prominenter Redner ist der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung, Michael Blume, angekündigt. Es ist nicht sein erster Auftritt dieser Art, wie Blume mitteilte. Er habe schon auf einer Demonstration in seiner Heimat Filderstadt bei Stuttgart gesprochen.

Pforzheim habe eine lebendige, jüdische Gemeinde und einen beispielhaft aktiven Rat der Religionen, erklärte Blume. «Gleichzeitig wird das Zusammenleben in dieser Stadt jedoch immer wieder von Rechtsextremen angegriffen, die etwa bewusst antijüdische und rassistische Wahlplakate sowie Botschaften einer verurteilten Holocaust-Leugnerin verbreiteten.» Es sei ihm daher eine Ehre, sich «an die Seite der demokratischen Pforzheimerinnen und Pforzheimer zu stellen, die sich dem Rechtspopulismus widersetzen und eine gemeinsame Zukunft ohne Antisemitismus, Rassismus und Anti-Impf-Verschwörungsmythen wollen», teilte Blume mit.

In Karlsruhe wollen Arbeiterwohlfahrt, Diakonie und der Deutsche Gewerkschaftsbund an die vielen Haupt- und Ehrenamtlichen erinnern, die sich während der Pandemie teils über Belastungsgrenzen hinaus verausgabten. «Wir gedenken der über 800 Todesopfer im Stadt- und Landkreis und der Menschen, die bis heute allein in Karlsruhe unter schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch das Virus leiden», heißt es in der Ankündigung. Wer um 18.00 Uhr zum Marktplatz kommt, solle nach Möglichkeit eine Kerze oder ein Licht mitbringen.

(dpa/lsw)

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