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Lauterbach: Nach der Welle schrittweise Öffnungen

19:35
23.01.2022
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat verteidigt, dass es bei der Verkürzung des Genesenenstatus von bisher sechs auf nun drei Monate keine Übergangsregelungen gibt. «Ich kann jetzt nicht sagen, es gibt einen Übergang, wenn das medizinisch nicht zu halten ist», sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend in der ZDF-Sendung «Berlin direkt». Corona-Genesene hätten angesichts der nun vorherrschenden Omikron-Variante ihren Impfschutz nach drei Monaten leider verloren und könnten sich infizieren. «Wenn man da Sicherheit will und die Fallzahlen kontrollieren will und die Vulnerablen besonders schützen will, dann muss man schnell handeln.»

Der SPD-Politiker warb für einen weiterhin vorsichtigen Kurs. «Dabei bleiben wir», sagte er und wies darauf hin, dass Deutschland anders als andere lockernde Länder die zweitälteste Bevölkerung Europas habe. Er erwarte den Höhepunkt der Welle mit mehreren Hunderttausend Neuinfizierten pro Tag für Mitte Februar. Aber: «Wenn wir das hinter uns haben, dann kann es bei den Einschränkungen natürlich nicht bleiben. Und dann würde man Schritt für Schritt wieder Öffnungen machen. Das jetzt schon ins Auge zu fassen, ist richtig.»

Er glaube, dass es weitere Varianten geben werde, weil es weltweit noch zu viele Menschen gebe, die sich infizieren könnten. So könnten Viruskombinationen entstehen. Er befürchte: «Im Herbst haben wir wieder Probleme», sagte Lauterbach.

Den Vorschlag einer überfraktionellen Gruppe von Bundestagsabgeordneten um den Sozialdemokraten Dirk Wiese für eine zeitlich begrenzte Verpflichtung zu drei Impfungen halte er für vorstellbar, sagte Lauterbach in seiner Eigenschaft als Abgeordneter - ausdrücklich nicht als Minister. «Mehr kann man von den Bürgern nicht erwarten.» Das Ziel der Impfpflicht sei es, eine Grundimmunisierung in der Bevölkerung zu schaffen - «und die ist natürlich mit drei Impfungen gegeben».

(dpa)

Rund 1750 Menschen bei Demonstrationen in Herrenberg

19:33
23.01.2022
Bei drei Demonstrationen im schwäbischen Herrenberg im Zusammenhang mit der Corona-Politik sind insgesamt mindestens 1750 Menschen auf die Straße gegangen. Wie die Polizei am Sonntagabend berichtete, versammelten sich bei einer Demonstration der AfD gegen die Corona-Politik rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es trat dort unter anderen die Fraktionschefin im Bundestag, Alice Weidel, auf.

Etliche Teilnehmende der AfD verstießen nach Polizeiangaben gegen die Abstands- und Maskenregelungen. Die Polizei wies die Ordner auf die Einhaltung hin, worauf diese entsprechend auf die Teilnehmenden einwirkten. Gegen zwei Personen leitete die Polizei Ermittlungen wegen der Verunglimpfung der Bundesrepublik ein, gegen zwei weitere wegen Beleidigung.

Bei einer Gegendemonstration seien rund 20 Menschen in Gewahrsam genommen worden, erklärte eine Polizeisprecherin. Sie waren demnach zuvor gegen Einsatzkräfte vorgegangen. Einzelheiten blieben zunächst offen. Die Antifaschistische Aktion Herrenberg hatte zu Protest aufgerufen, zu der Veranstaltung kamen laut Polizei rund 350 Menschen.

Bei einer weiteren Veranstaltung der Initiative «Herrenberg bleibt bunt» kamen rund 1000 Menschen zusammen, wie die Sprecherin berichtete.

(dpa)

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