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Corona-Inzidenz im Südwesten schnellt nach oben

18:05
20.01.2022
Omikron zeigt Wirkung: Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg nähert sich schnell der 700er-Marke. Am Donnerstag (Stand 16.00 Uhr) vermeldete das Landesgesundheitsamt in Stuttgart, dass sich innerhalb der letzten sieben Tage 667,2 Menschen je 100 000 Einwohner nachweislich mit dem Coronavirus infiziert hätten. Das war ein Plus von 50,3. Erst am Mittwoch hatte der Wert die 600 überschritten.

Die Zahl der Covid-19-Patienten und -Patientinnen auf Intensivstationen sank hingegen um 29 auf 297. In der Vorwoche waren es 378 gewesen. 13,2 Prozent der betreibbaren Intensivbetten sind den Angaben zufolge mit Covid-Erkrankten belegt, minus 1,2 Prozent.

Die landesweite Hospitalisierungsinzidenz stieg um 0,5 auf 4,0 an. Sie gibt an, wie viele Corona-Infizierte innerhalb einer Woche und pro 100 000 Einwohner in Krankenhäuser gebracht werden.

Seit Beginn der Pandemie verzeichnete das Landesgesundheitsamt mittlerweile 1 180 981 bestätigte Infektionsfälle. Das waren 17 145 mehr als am Mittwoch. 13 497 Erkrankte starben laut Mitteilung an oder im Zusammenhang mit Sars-CoV-2. Das waren 17 mehr als am Vortag.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist die Omikron-Variante seit der ersten Januarwoche für den Großteil der neuen Infektionsfälle im Südwesten verantwortlich. Bislang wurden 39 953 Fälle der Omikron-Variante aus Baden-Württemberg an das Landesgesundheitsamt übermittelt. Mittels variantenspezifischer PCR wurde Omikron bei 83,3 Prozent der Proben nachgewiesen. Da sich die Variante schnell ausbreitet, dürfte der aktuelle Anteil höher sein.

Als mindestens einmal geimpft gelten 8 086 402 Menschen im Südwesten. Das sind den Angaben zufolge 82,2 Prozent derjenigen, denen eine Impfung empfohlen wird. Auffrischimpfungen hätten 5 482 632 Leute erhalten, was 55,7 Prozent entspreche. Hier stieg die Zahl um 59 890.

(dpa)

Wegen Corona: Islands Handballer kritisieren EM-Organisatoren

17:38
20.01.2022
Nach fünf positiven Corona-Fällen im Team hat der isländische Handballverband scharfe Kritik an den Organisatoren der Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei geübt. «In der Gruppenphase gab es eine Menge anderer Gäste im Hotel, die ohne Masken überall herumliefen. Im Restaurant, in der Bar, in allen Aufzügen und anderswo saßen Gäste auf unserer Etage. Es gibt also viele mögliche Infektionswege», klagte Verbandschef Róbert Geir Gíslason vor dem ersten Hauptrundenspiel der Isländer gegen Weltmeister Dänemark am Donnerstagabend. Nachdem in den vergangenen Tagen bereits ein Trio positiv getestet worden war, erwischte es nun auch noch Islands Superstar Aron Palmarsson und Rückraum-Ass Bjarki Mar Elisson vom Bundesligisten TBV Lemgo Lippe.

(dpa)

Mit Corona-Sorgen auf die Streif: Doppelte Nervenprobe für Alpin-Asse

17:05
20.01.2022
Als wäre die Streif selbst nicht schon Stresstest genug. Die Abfahrt in Kitzbühel ist die berühmteste der Welt - und eine der gefürchtetsten. Wer den kleinsten Fehler macht, kann böse stürzen. Etliche Skirennfahrer haben sich beim Speed-Spektakel in Tirol schon verletzt. Die diesjährige Ausgabe der Hahnenkammrennen wird für die Athleten aber nicht nur sportlich eine Nervenprobe. Zwei Wochen vor den Olympischen Winterspielen wächst angesichts weltweit steigender Corona-Zahlen auch die Sorge vor Ansteckung und positiven Tests. Mehr denn je gilt: Wer zu den Spielen will, muss die Streif gesund überstehen.

«Corona ist immer ein Riesenthema. Wir kämpfen jetzt schon zwei Jahre damit, und gefühlt wird es Richtung Olympia immer krasser», sagte Herren-Bundestrainer Christian Schwaiger vor den Abfahrten an diesem Freitag und Sonntag der dpa. «Wenn du jetzt noch positiv getestet wirst, sind die Spiele quasi gelaufen. Das ist natürlich eine mentale Belastung für die Sportler, und geht an keinem spurlos vorbei.» Die Stimmung sei «schon gedämpft, das ganze Flair in Kitzbühel anders», bestätigte der Routinier im deutschen Team, Romed Baumann.

Die größte Sorge sei, «hier negativ und bei der Einreise nach China dann positiv getestet zu werden», so Schwaiger. «Erstmal in der Bubble anzukommen, ist das Wichtigste.» Schließlich gilt in China ein höherer Grenzwert, ab dem ein PCR-Test als negativ eingestuft wird, als etwa in Deutschland. Die Sportler könnten sich bis zu den Spielen (4. bis 20. Februar) aber «nicht alle einsperren. Es geht um wichtige Punkte für den Weltcup und Startplätze für die neue Saison.»

Auch deshalb sei ein Verzicht auf die prestigeträchtigen Rennen in Österreich für seine Athleten kein Thema gewesen. «Kitzbühel ist im Speedbereich das wichtigste Wochenende im Weltcup», sagte Schwaiger. «Wir versuchen, unseren Kreis so kleinzuhalten, wie es nur geht.» Das gilt ohnehin schon für den ganzen Winter. In den Hotels, in denen oft auch Gäste absteigen, die nichts mit den Ski-Events zu tun haben, isoliert sich das deutsche Team so gut es geht, wohnt möglichst in einem eigenen Stockwerk und isst für sich alleine. «In Wengen war ich nur am Berg oder im Zimmer», sagte Schwaiger rückblickend auf das aus deutscher Sicht enttäuschende vergangene Wochenende in der Schweiz.

Am Lauberhorn hatte Schwaigers Speed-Riege die Top 15 jeweils geschlossen verpasst und Vizeweltmeister Andreas Sander die zweite Schussfahrt wegen seines jüngsten Formtiefs sogar ausgelassen. Die Erwartungshaltung sei vor den Kitzbühel-Klassikern «etwas gedämpft», gestand Schwaiger daher. Mut machen ihm aber die deutschen Resultate auf der Streif aus den Vorjahren. Sander und Baumann rasten in den Abfahrten 2021 jeweils in die Top 5, Josef Ferstl gewann 2019 im Super-G. Das dürfte «einen Motivationsschub geben», glaubt Schwaiger.

Die Piste habe sich «hervorragend präsentiert - fordernd und richtig cool», sagte Baumann nach dem Training. An die neue Einfahrt in die Traverse, die durch eine Geländekorrektur etwas verändert wurde, muss er sich erst noch gewöhnen. Der Charakter der Strecke habe sich dadurch verändert, bedauerte er - genau wie Ferstl. Generell ist Baumann aber «bereit» für die Streif. «Ich freue mich darauf.»

Auch, wenn die Atmosphäre wieder nichts mit der zu tun haben wird, die man über Jahre hinweg von Kitzbühel gewohnt war. 50 000 Fans waren teilweise pro Tag dabei - darunter reichlich Prominenz. Anders als bei den Geisterrennen im Vorjahr sind diesmal immerhin 1000 Zuschauer erlaubt - trotz vergleichsweise hoher Sieben-Tage-Inzidenz. Man müsse «ein Zeichen setzen», sagte der Präsident des Kitzbüheler Skiclubs, Michael Huber, zur Teilzulassung. Das Event sei so etwas wie «nationales Kulturgut.» Die große Party oder den VIP-Tempel im Zielraum wird es aber erneut nicht geben. Vorsicht ist das oberste Gebot. Auf der Strecke. Und daneben.

(dpa)

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