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Beamtenbund hält Impfpflicht für behördlich kaum umsetzbar

10:22
19.01.2022
Der Beamtenbund dbb hält eine allgemeine Impfpflicht verwaltungstechnisch für kaum umsetzbar. Mit ihrer derzeitigen Ausstattung seien die Behörden kaum in der Lage, die Einhaltung sinnvoll zu kontrollieren, warnte der Vorsitzende Ulrich Silberbach in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Mittwoch).

Er erkenne «unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht, wie sich eine gesetzliche Impfpflicht sinnvoll umsetzen ließe».

Der dbb-Vorsitzende warnte vor einem weiteren Vertrauensverlust des Staates. «Wird es etwa eine Impfpflicht ohne Konsequenzen für jene, die sich weigern? Dann führt der Staat nur ein weiteres Mal seine Ohnmacht vor. Oder soll etwa doch das Ordnungsamt an jeder Haustür klingeln und Impfnachweise kontrollieren? Dann will ich aber wissen, mit welchem Personalaufwand das kalkuliert wird.» Zu fragen sei auch nach den Kontrollbefugnissen. «Eine Politik, die sich nicht bequemt, solche Fragen zu beantworten, ist Schaufensterpolitik auf Kosten des öffentlichen Dienstes, seiner Beschäftigten und des Vertrauens in den Staat.»

Silberbach kritisierte auch das gesetzgeberische Vorgehen von Scholz und der Ampel-Koalition bei dem Thema. «Mir fehlt schon das Verständnis dafür, dass die Regierung hierzu keinen eigenen Gesetzentwurf vorlegt, sondern sich wegduckt.» Er erkenne darin eine «immer wiederkehrende Spielart politischer Verantwortungslosigkeit», die sich auch etwa in der Schul- oder Klimaschutzpolitik zeige: Bei der Einführung neuer Gesetze werde «politisch allzu oft mehr versprochen, als die öffentliche Verwaltung objektiv leisten kann».

(dpa)

Corona-Lage bei Handballern weiter angespannt - Training noch unklar

10:15
19.01.2022
Die weiter angespannte Corona-Lage beeinflusst auch die Vorbereitung der deutschen Handballer auf das erste EM-Hauptrundenspiel gegen Titelverteidiger Spanien.

Bundestrainer Alfred Gislason wusste am Mittwochmorgen noch nicht, ob er vor der Partie am Donnerstag (18.00 Uhr/ARD) in Bratislava mit der Mannschaft noch mal trainieren kann. «Es ist noch nicht klar, ob wir ein Training riskieren», sagte der 62-jährige Isländer im Teamhotel in der slowakischen Hauptstadt. «Wir werden einen Schnelltest machen vor dem Training. Anschließend ist von den Organisatoren vorgesehen, einen PCR-Test nach dem Training zu machen.»

In den vergangenen Tagen waren neun Nationalspieler positiv auf Corona getestet worden. Noch immer hat Gislason keine Erklärung dafür. «Wir haben aus meiner Sicht schon das ganze Jahr gut aufgepasst. Darum ist mir das ein Rätsel, wie das bei uns reingekommen ist», sagte er.

Der Coach hatte auf die Ausfälle bereits mit mehreren Nachnominierungen reagiert. Am Mittwochmorgen stießen Torhüter Daniel Rebmann (Frisch Auf Göppingen) sowie Außen Patrick Zieker (TVB Stuttgart) zum Team. Damit stünden Gislason aktuell 16 Akteure für die Partie gegen Spanien zur Verfügung.

(dpa)

Japan verhängt erneut den Quasi-Notstand - Infektionen auf Rekordhoch

09:44
19.01.2022
Japan hat wegen eines drastischen Wiederanstiegs der Corona-Neuinfektionen erneut den Quasi-Notstand über Tokio sowie ein Dutzend weiterer Präfekturen verhängt.

Das beschloss die Regierung von Ministerpräsident Fumio Kishida am Mittwoch. Die Hauptstadt des Landes registrierte am selben Tag eine Rekordzahl von 7377 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Landesweit stieg die Zahl der Neuinfektionen auf den Höchststand von mehr als 38 000 Fällen. Inzwischen dominiert auch in der drittgrößten Volkswirtschaft, die jetzt die bereits sechste Corona-Welle erlebt, die Variante Omikron.

Mit dem Quasi-Notstand können die Gouverneure die Betreiber von Restaurants und Bars auffordern, früher zu schließen und den Ausschank von Alkohol entweder einzustellen oder zu begrenzen. Japan verzichtet damit schon seit Beginn der Pandemie weiterhin auf einen Lockdown mit harten Ausgangssperren wie in anderen Ländern. Die Maßnahmen treten am Freitag in Kraft und gelten bis zum 13. Februar. Tokios Börse stürzte aus Sorge über Folgen der neuen Infektionswelle für die Wirtschaftserholung auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten.

Japan steht vor ähnlichen Problemen wie Europa und die USA. Es drohen personelle Ausfälle in wichtigen Wirtschaftsbereichen. Aus diesem Grund wurde der Beginn der Booster-Impfungen für einige Bereiche vorgezogen. Zudem wurde die Quarantänedauer von 14 Tagen auf jetzt 10 Tage verkürzt. Zugleich gilt weiter ein striktes Einreiseverbot. Derweil steigt die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen wieder an, allerdings noch vergleichsweise leicht.

(dpa)

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