In wenigen Minuten (um 19 Uhr) beginnt in der Evangelischen Stadtkirche Sankt Veit eine szenische Lesung mit dem Titel „Eine Mutter kämpft gegen Hitler“. Irmgard Litten schildert in ihrem gleichnamigen Buch die Leidensgeschichte ihres Sohnes, des Rechtsanwalts Hans Litten. Er hatte Adolf Hitler im Berliner Edenpalast-Prozess von 1931 in den Zeugenstand gerufen. Durch die Fragen des Strafverteidigers in die Enge getrieben, verstrickte sich Hitler unter Eid in Lügen und beschimpfte Litten wütend. Litten musste später auf tragische Weise erfahren, dass Hitler ihm diese Demütigung nie verzieh. Er war einer der ersten, die 1933 in der Nacht des Reichstagsbrandes festgenommen wurden. Nach Jahren der Folter in verschiedenen Gefängnissen und Konzentrationslagern nahm Hans Litten sich am 5. Februar 1938 im Konzentrationslager Dachau das Leben.
Thomas Scharnagl