Diversität im Journalismus ist nicht nur ein Thema für die Stellenbesetzungen, bringt Tina Groll in die Diskussion mit ein. Vielfalt taucht auch in den Inhalten auf und fängt bei den Protagonist_innen an, die man für Stories wählt. Ella Schindler bestätigt, dass Redaktionen nicht divers besetzt sein müssen, damit sie diverse Themen abbilden. Doch sie warnt vor zu viel Hochnäsigkeit: Dass man sich alles antrainieren könne, sei ein Trugschluss. Viele Erfahrungen sind nicht nachvollziehbar und nicht reproduzierbar. “Darum kommen wir nicht drum herum, Redaktionen divers zu besetzen.” Tina Groll sieht das genauso: Schon wenn in der Redaktion Ansätze für Berichte besprochen werden, würden stellenweise Stereotype verwendet werden. Und nicht immer überwinden Redaktionssitzungen diese Stereotype. Das liege an der kritischen Masse, wirft Ella Schindler ein: wenn die kritische Masse zu homogen ist, dann gleichen sich die Menschen mit anderen Hintergründen eher an und ihre eigene Perspektive verschwindet. Das liegt nicht nur daran, dass sich Menschen nicht trauen, sondern auch daran, dass Strukturen ihre Teilnahme nicht ermöglichen. -sf
Sabrina Fabian