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Clubs wollen nicht als Treiber der Pandemie gebrandmarkt werden

16:25
30.11.2021
Die baden-württembergische Clubszene fürchtet angesichts der angekündigten erneuten Zwangspause für die Szene als Treiber der Pandemie gebrandmarkt zu werden. «Wir sind bereit, die gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Aber wir wollen das nicht alleine tragen», sagte der Sprecher der Interessengemeinschaft Clubkultur Baden-Württemberg, Simon Waldenspuhl, in Stuttgart. Wie schon vor zwei Jahren treffe es die Clubs und Diskotheken als erstes. «Dabei gibt es keine wissenschaftliche Grundlage, die belegt, dass es bei uns riskanter ist als in Stadien oder Theatern», sagte Waldenspuhl der dpa am Dienstag.

Für die Clubs sei die erneute Schließung ein «Desaster». Wichtig seien jetzt zugeschnittene Hilfsprogramme, um die heftig angeschlagene Szene nicht alleine zu lassen. Unter anderem werde es für die Betreiber schwer, die 450-Euro-Kräfte zu halten. Viele verlören auch die fest angestellten Mitarbeiter, die sie wieder in Kurzarbeit schicken müssten - und bekämen sie in besseren Zeiten nicht wieder. Die finanzielle Unterstützung dürfte zudem nicht eingestellt werden, sobald die Zwangspause aufgehoben werde, forderte die Interessengemeinschaft. «Wir benötigen die Mittel mindestens 120 Tage weiter, um den Anschub finanzieren zu können», sagte Waldenspuhl.

Das Land hat angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage eine scharfe Einschränkung öffentlicher Veranstaltungen angekündigt. Dann müssten Freizeitbetriebe wie Clubs und Diskotheken unter Umständen bereits vom kommenden Donnerstag an schließen.

(dpa)

WHO nimmt Omikron «extrem ernst»

15:39
30.11.2021
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nimmt die neue Omikron-Variante des Coronavirus «extrem ernst». Das betonte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf. Er wandte sich an Minister und Diplomaten der 194 Mitgliedsländer, die an einer WHO-Sondersitzung über einen möglichen weltweiten Pandemievertrag teilnahmen. Die WHO teilte ihre bisherigen Erkenntnisse über Omikron anschließend unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Solange die Welt es zulasse, dass die Pandemie sich hinziehe, seien Entwicklungen wie die Herausbildung einer neuen Virusvariante nicht überraschend, sagte Tedros. Dass die Pandemie bislang nicht beendet worden sei, liege unter anderem daran, dass die Impfstoffe unfair verteilt seien und dass Schutzmaßnahmen nicht überall konsequent umgesetzt würden.

Der Großteil der Impfstoffe wurde bislang in reichen Ländern verabreicht, während mehrere Dutzend ärmere Länder mangels Impfstoff nach wie vor erst einen Bruchteil ihrer Bevölkerungen impfen konnten.

Tedros lobte Südafrika und Botsuana, die die neue Variante entdeckt und sequenziert und die Informationen darüber schnell geteilt hatten. Er kritisierte Reisebeschränkungen gegen die Länder im südlichen Afrika. «Ich finde es sehr bedenklich, dass diese Länder jetzt von anderen dafür bestraft werden, dass sie das Richtige getan haben», sagte er. Für solche flächendeckenden Maßnahmen gebe es keine Grundlage. «Die globale Reaktion muss ruhig, koordiniert und kohärent sein», sagte Tedros.

(dpa)

KMK-Präsidentin begrüßt Gerichtsbeschluss zu Schulschließungen

15:38
30.11.2021
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst (SPD), hat den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts begrüßt, dass die Schulschließungen in der dritten Corona-Welle rechtens waren. Es sei gut, dass sich die politischen Maßnahmen des vergangenen Frühjahrs als verfassungsmäßig bestätigt hätten, sagte die brandenburgische Bildungsministerin am Dienstag.

Das Gericht hatte entschieden, dass zentrale Maßnahmen der sogenannten Bundes-Notbremse, die von Ende April bis Ende Juni galt, - darunter Schulschließungen - zumindest zum damaligen Zeitpunkt zulässig waren und Klagen von Schülern und Eltern abgewiesen. Die Richterinnen und Richter erkannten außerdem erstmals ein «Recht der Kinder und Jugendlichen gegenüber dem Staat auf schulische Bildung» an.

«Heute muss aus meiner Sicht auch die Zahl der inzwischen geimpften Kinder und Jugendlichen berücksichtigt werden», sagte Ernst. Für die Kultusministerinnen und -minister der Länder habe die Ermöglichung von kontinuierlichem Präsenzunterricht an den Schulen weiterhin höchste Priorität. «Selbstverständlich ist dabei die Sicherheit des Schulbetriebs für Schülerinnen und Schüler und alle an Schulen Beschäftigten zu gewährleisten.»

(dpa)

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