Österreich - Sieben-Tage-Inzidenz über 930, Impfquote 67 Prozent
Die diversen Maßnahmen wie die 2G-Regel und der Lockdown haben eine Stabilisierung der Corona-Situation bewirkt. Zuletzt ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen teils deutlich gesunken. In den Kliniken hat sich die Lage in den Normal- und Intensivstationen aber noch nicht entspannt. Die Menschen hoffen, wie von der Regierung ursprünglich angekündigt, auf ein Ende des Lockdowns am 13. Dezember. Der Druck der Wirtschaft und des Handels, dieses Datum wegen des wichtigen Weihnachtsgeschäfts auch einzuhalten, ist enorm. Eine Entscheidung wird frühestens Ende der Woche erwartet.
Polen - Sieben-Tage-Inzidenz wird nicht offiziell ausgewiesen, die Impfquote rund 54 Prozent.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist zuletzt leicht gesunken, nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren es zuletzt rund 19 000 Fälle binnen 24 Stunden, am Dienstag wurden 526 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die Lage in den Kliniken ist angespannt. In Polen gibt es weder eine 2G- noch eine 3G-Regelung. Die Regierung hat zwar zum 1. Dezember die Restriktionen verschärft: In Hotels, Restaurants, Kinos und Theatern gilt dann eine Höchstgrenze von 50 Prozent Auslastung - bisher lag das Limit bei 75 Prozent. Geimpfte sollen weiterhin bei diesen Begrenzungen nicht mitgezählt werden. Allerdings fehlt in Polen die Rechtsgrundlage dafür, dass Gäste und Besucher von Hotels, Restaurants oder Kultureinrichtungen verpflichtet werden können, ihren Impfnachweis vorzuzeigen. Insofern sind auch die neuen Regelungen vor allem Theorie.
Die Opposition und führende Virologen werfen der nationalkonservativen PiS-Regierung vor, im Kampf gegen die Pandemie zu wenig zu tun, um die Impfgegner unter ihren Wählern nicht zu verprellen.
Portugal - Sieben-Tage-Inzidenz 200, Impfquote 88 Prozent
Obwohl die Corona-Zahlen höher als im Nachbarland Spanien liegen, ist die Stimmung auch in Portugal noch relativ entspannt. Das liegt auch an der noch höheren Impfquote. Aber die Registrierung der ersten 13 Fälle der neuen Virusvariante Omikron am Montag beim Fußballverein Belenenses lassen auch in Lissabon die Alarmglocken schrillen. Ein 3G-Nachweis muss beim Betreten der Innenräume von Gaststätten, von Hotels oder Fitnessstudios vorgelegt werden. Bei Festivals, Sportveranstaltungen, Discos und Bars ist auch für Geimpfte und Genesene ein aktueller Corona-Test vorgeschrieben. Masken sind ab Mittwoch wieder in allen öffentlichen Innenräumen Pflicht, sowie im Freien, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Einreisende aus Deutschland über zwölf Jahren müssen geimpft, genesen oder negativ getestet sein.
Russland - Inzidenz wird nicht ausgewiesen, Impfquote rund 40 Prozent
In Russland zählten die Behörden am Montag 33 860 Neuinfektionen und 1209 Tote binnen 24 Stunden. Experten gehen davon aus, dass die Zahlen in Wirklichkeit deutlich höher sind. Im flächenmäßig größten Land der Erde ist vor allem die verhältnismäßig niedrige Impfquote ein großes Problem. Um die Lage in den Griff zu bekommen, haben mehrere Regionen eine 2G-Regel in weiten Teilen des öffentlichen Lebens und im Nahverkehr eingeführt. Vielerorts kam es daraufhin zu Protesten. In Tscheljabinsk am Ural kam es am Eingang des Stadtparlaments zu einer Schlägerei zwischen wütenden Bürgern und Sicherheitskräften.
Schweden - Sieben-Tage-Inzidenz über 60, Impfquote 82 Prozent (Menschen über 16)
Schweden hatte seit Pandemiebeginn auf einen Sonderweg mit vergleichsweise lockeren Corona-Maßnahmen gesetzt. In dem Zuge hatte das Land im Vergleich zum Rest Skandinaviens und auch zu Deutschland mit sehr hohen Corona-Zahlen zu kämpfen. Jetzt finden sich die Schweden plötzlich ganz woanders wieder: Laut den Zahlen der EU-Gesundheitsbehörde weist das Land die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum aus, auch die Impfquote kann sich sehen lassen.
Schweiz - Sieben-Tage-Inzidenz rund 500, Impfquote rund 65 Prozent
Wie auch in anderen Ländern Europas steigen die Infektionszahlen auch in der Schweiz. Die Impfquote ist eine der niedrigsten in Westeuropa. In verschiedenen Kantonen wurde in den vergangenen Tagen und Wochen die Maskenpflicht ausgeweitet. Die Regierung in Bern setzt vorerst weiterhin vor allem auf die landesweite 3G-Regel in Restaurants, Freizeiteinrichtungen und bei Veranstaltungen. Rückendeckung erhielt sie dabei am Sonntag in einer Volksabstimmung. Eine klare Mehrheit unterstützte das Covid-Zertifikat.