Letztes Update:
20211129125530

Regierungssprecher: Volle Stadien «schwer zu verstehen»

11:31
29.11.2021
Angesichts steigender Infektionszahlen distanziert sich die Bundesregierung von Behördenentscheidungen für voll besetzte Fußballstadien. In der jetzigen Phase der Corona-Pandemie sei jeder Kontakt ein Ansteckungsrisiko, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Deshalb sei es «ganz schwer zu verstehen», wenn 50 000 Menschen in einem Stadion zusammenkommen, während anderenorts Weihnachtsmärkte geschlossen werden.

Am Wochenende durften 50 000 Besucher zum rheinischen Derby zwischen Köln und Mönchengladbach, während das Bundesligaspiel zwischen Leipzig und Leverkusen ohne Zuschauer stattfinden musste. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, diese Ungleichheit zwischen den Bundesländern sei «ausgesprochen unbefriedigend». Innenminister Horst Seehofer (CSU) sehe darin ein Indiz, dass eine bundesweit einheitliche Regelung sinnvoll sein

(dpa)

Neuer Corona-Krisenstab soll «baldmöglichst» starten

11:21
29.11.2021
Der von den voraussichtlichen Koalitionspartnern SPD, Grüne und FDP geplante neue Corona-Krisenstab soll nach Angaben der geschäftsführenden Bundesregierung «baldmöglichst» starten. Über die Einsetzung und die Aufgabenstellung stehen die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr designierter Nachfolger Olaf Scholz (SPD) in engem Kontakt, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin sagte. Es gehe dabei auch um Abstimmung mit den Ländern, dazu gebe es ebenfalls Gespräche. Als eine wichtige Aufgabe des Gremiums nannte Seibert, die Impfkampagne stärker voranzutreiben.

Auf die Einrichtung eines ständigen Bund-Länder-Krisenstabs hatten sich SPD, FDP und Grüne verständigt. Zur Leitung des Gremiums äußerte sich die geschäftsführende Regierung vorerst nicht. Im Gespräch ist laut «Süddeutscher Zeitung» (Montag) Generalmajor Carsten Breuer. Der 56-Jährige führt das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, das unter anderem für die Zusammenarbeit militärischer Kräfte mit zivilen Organisationen in Deutschland zuständig ist. Seibert machte auf eine entsprechende Frage hin deutlich, dass über den Corona-Kurs auch künftig politische Entscheidungen zu fällen seien.

Das Gesundheitsressort erläuterte, dass ein bestehender Krisenstab der Regierung ebenfalls von einem General geführt wird - von Generalarzt Hans-Ulrich Holtherm als Leiter der Abteilung Gesundheitsschutz im Ministerium. Das Gremium in gemeinsamer Führung mit dem Innenressort tage wöchentlich, an diesem Dienstag zum 99. Mal, und erstelle unter anderem auch einen täglichen Lagebericht. Beteiligt seien weitere Ministerien. Laut Innenministerium war das Gremium unter anderem auch an der Entwicklung von Einreisevorgaben beteiligt.

Eine mögliche vorgezogene Bund-Länder-Spitzenrunde zu Corona blieb weiter offen. Seibert sagte, er könne dazu keine Terminankündigung machen. Die nächste Beratung in einer Ministerpräsidentenkonferenz ist für 9. Dezember angesetzt. Unter den Ländern gibt es bisher keine einheitliche Linie, möglicherweise schon früher zusammenzukommen.

(dpa)

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