Letztes Update:
20211127144210

Omikron: Impfstoff-Experte geht nicht von Neustart der Pandemie aus

12:43
27.11.2021
Der Entwickler des Astrazeneca-Impfstoffs gegen Corona, Andrew Pollard, geht nicht von einem dramatischen Neuanfang der Pandemie durch die neue Variante Omikron aus.

«Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es in einer geimpften Bevölkerung einen Neustart der Pandemie wie im letzten Jahr geben wird», sagte der Immunologe von der Universität Oxford am Samstag in einem BBC-Interview. Man müsse einige Wochen warten, um sichere Ergebnisse zu haben, es gebe jedoch Anlass zur Hoffnung, dass die Impfstoffe gegen schwere Erkrankungen weiterhin wirken würden.

Im vergangenen Jahr war in Großbritannien kurz vor Weihnachten die erste deutlich ansteckende Alpha-Variante aufgetaucht, die eine schwere Welle auslöste. Damals gingen die Corona-Impfungen gerade erst los.

Die nun im Süden Afrikas entdeckte Omikron-Variante vereint Mutationen, die bereits bei früher als besorgniserregend eingestuften Varianten aufgetreten waren. «Trotz dieser Mutationen haben die Impfstoffe schwere Erkrankungen verhindert, während wir uns von Alpha, Beta und Gamma bis hin zu Delta bewegt haben», sagte Pollard, der mit anderen Oxford-Forschern und dem Pharmakonzern Astrazeneca den Impfstoff entwickelt hat. Außerdem zeigte sich der Wissenschaftler zuversichtlich, dass die Impfstoffe zeitnah auf die neue Variante hin angepasst werden könnten.

Die zunächst in Botsuana und Südafrika nachgewiesene Omikron-Variante (B.1.1.529) wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile als «besorgniserregend» eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte.

(dpa)

Omikron-Verdachtsfall - Saar-Ministerpräsident Hans für schnelle MPK

12:12
27.11.2021
Angesichts eines Omikron-Verdachtsfalls in Deutschland hat sich der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) eindringlich für eine schnelle Ministerpräsidentenkonferenz ausgesprochen.

Man stehe erneut vor einer «Stunde Null in der Pandemiebekämpfung», sagte Hans nach einer Mitteilung der Staatskanzlei in Saarbrücken vom Samstag. «Eine nationale Notlage erfordert den Schulterschluss aller Länder, sowie alter und neuer Bundesregierung.»

Es brauche rasch bundeseinheitliche Maßnahmen zur Eindämmung, Engpässe bei der Bereitstellung von Impfstoff müssten mit aller Macht beseitigt werden, sagte Hans - «damit jetzt der Impf-Turbo gezündet werden kann von der Arztpraxis bis zu den Impfzentren». Auch Zahnärzte, Veterinäre und Apotheken müssten in die Impfkampagne einbezogen werden. «Es braucht eine Omikron-MPK mit geschäftsführender und neuer Bundesregierung - jeder Tag zählt», sagte Hans.

Am Samstagvormittag hatte Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) auf Twitter einen Omikron-Verdachtsfall bekanntgemacht. Bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika waren demnach mehrere für die Corona-Variante Omikron typische Mutationen gefunden worden. «Es besteht also ein hochgradiger Verdacht, die Person wurde häuslich isoliert. Die vollständige Sequenzierung steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus», twitterte der in Hessen auch für Gesundheit zuständige Minister. Nach Angaben des Ministeriums in Wiesbaden reiste die Person über den Frankfurter Flughafen ein.

(dpa)

Möchten Sie alle externen Inhalte laden?
Datenschutzerklärung
Inhalt laden