Der Deutsche Städtetag hält im Kampf gegen die Pandemie eine Verschärfung von Maßnahmen für unausweichlich. «Wenn die Situation weiter außer Kontrolle gerät, führt kein Weg an erneuten Kontaktbeschränkungen vorbei», sagte Städtetagspräsident Markus Lewe der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Wir müssen die Corona-Pandemie wieder eindämmen. Wir dürfen nicht warten, bis die Intensivstationen im ganzen Land überfüllt sind. Jeder Tag zählt.»
Die Städte befürchteten, dass die dramatische Corona-Lage und die zu niedrige Impfquote erneut zu Freiheitsbeschränkungen für Geimpfte führten. «Was die Menschen in den Corona-Hotspots durchmachen, ist schlimmer, als alles, was wir bisher erlebt haben.»
Bund, Länder und Kommunen müssten handlungsfähig bleiben, wenn die Corona-Zahlen nicht endlich runtergehen, so Lewe (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Münster. «Die Länder müssen jetzt schon die Palette der zur Verfügung stehenden Gegenmaßnahmen nutzen.» Bundestag und Bundesrat müssten unverzüglich nachschärfen, falls das nicht reiche.
Die Länder müssten die Impfkapazitäten weiter steigern, mahnte Lewe. «Wir sehen in den Städten, dass die Nachfrage nach Erstimpfungen und Auffrischungsimpfungen rasant wächst. Die Städte sind bereit mitzuziehen und erweitern ihr Angebot mit Impfstellen, mobilen Impfteams und Impfzentren. Der Bedarf ist riesengroß und in wenigen Wochen kommen Kinder unter 12 Jahren noch dazu. Dafür ist ein gewaltiger gemeinsamer Kraftakt notwendig.»