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Corona-Krise bremst HIV-Bekämpfung weltweit

15:43
26.11.2021
Die Corona-Krise hat dramatische Auswirkungen auf die Eindämmung des HI-Virus. Das mahnten das UN-Programm UNAIDS, der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, die Deutsche Aidshilfe sowie 100% Life bei einer Pressekonferenz am Freitag an. Aufgrund von Covid-19 seien personelle und finanzielle Ressourcen für HIV umgelenkt, Präventionsprogramme kompromittiert und Lieferketten – einschließlich für überlebenswichtige Medikamente – unterbrochen worden, hieß es.

Die Bekämpfung von HIV sei zwar schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie weltweit zu langsam fortgeschritten. Doch aufgrund von Covid-19 habe die HIV-Eindämmung einen weiteren Rückschlag erlitten, sagte die Geschäftsführerin der Deutschen Aidshilfe Silke Klumb vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember.

Mit HIV infizierte Menschen haben nach Angaben von UNAIDS ein doppelt so hohen Risiko als die Allgemeinbevölkerung, an einer Corona-Erkrankung zu sterben. Die meisten Menschen mit HIV hätten jedoch noch immer keinen Zugang zu Corona-Impfstoffen. Zwei Drittel aller Menschen mit HIV leben in Afrika südlich der Sahara – dort hatten bis Mitte des Jahres erst drei Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten. «Pandemien verstärken die Ungleichheit», sagte der Exekutivdirektor des Globalen Fonds, Peter Sands. «Wir befinden uns in einer Zeit beispielloser Herausforderungen.»

Nach Angaben des Globalen Fonds habe es im vergangenen Jahr weltweit einen mehr als zehnprozentigen Rückgang von HIV-Tests und HIV-Präventionsmaßnahmen gegeben. Als Folge hätten viele mit HIV-infizierte Menschen ihre Behandlung spät begonnen. Die Corona-Pandemie habe zudem «katastrophale Auswirkungen» auf die weltweite Bekämpfung von Tuberkulose (TB) gehabt. Die Zahl der HIV-positiven TB-Patienten, die sowohl eine antiretrovirale als auch eine TB-Behandlung erhielten, sei 2020 um 16 Prozent zurückgegangen.

Weltweit haben sich nach UN-Angaben rund 80 Millionen Menschen seit der Meldung der ersten Aids-Fälle 1981 mit dem HI-Virus infiziert, 36,3 Millionen infizierte Menschen sind gestorben. 

(dpa)

NRW-Regierungschef Wüst offen für frühere Bund-Länder-Runde zu Corona

15:42
26.11.2021
Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz Hendrik Wüst (CDU) hat sich angesichts der Corona-Lage offen dafür gezeigt, die für den 9. Dezember geplante Bund-Länder-Runde vorzuziehen. «Wenn es die Bereitschaft gibt, gemeinsam entschlossen zu handeln, dann wird es an keinem Termin mangeln, und ich werde zügig einladen», sagte der nordrhein-westfälische Regierungschef am Freitag im ZDF-Mittagsmagazin.

Wüst verwies auf die langen Terminstreitigkeiten, die es vor der Bund-Länder-Runde vergangene Woche gegeben hatte. Bund und Länder hatten sich bei der Ministerpräsidentenkonferenz auf Maßnahmen im Kampf gegen Corona verständigt. «Wir waren immer dann erfolgreich, wenn wir in dieser Pandemie über alle staatlichen Ebenen gemeinsam und entschlossen agiert haben», sagte der CDU-Politiker.

Die Corona-Lage werde in Teilen Deutschlands immer dramatischer. Um die Gesundheit der Menschen zu schützen, müsse entschlossen agiert werden. Themen seien der Umgang mit der in Südafrika aufgetretenen Virusvariante. Auch die Krankenhauskapazitäten, die Reduzierung von Kontakten und die Frage der Impfpflicht stehen laut Wüst im Raum. «Also wir haben eine ganze Menge an Themen zu bearbeiten in dieser schwierigen Situation.» Die Bundesländer sind uneins in der Frage, ob die Ministerpräsidenten schon früher als geplant zu einem weiteren Krisengespräch zusammenkommen sollten.

(dpa)

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