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20211126132234

Biontech untersucht Corona-Variante - Ergebnisse binnen zwei Wochen

13:22
26.11.2021
Der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech schaut sich die im südlichen Afrika festgestellte neue Variante des Coronavirus in Tests an und rechnet spätestens in zwei Wochen mit Erkenntnissen. «Wir können die Besorgnis von Experten nachvollziehen und haben unverzüglich Untersuchungen zur Variante B.1.1.529 eingeleitet», teilte das Unternehmen in Mainz am Freitag auf Anfrage mit. Die Variante unterscheide sich deutlich von bisher beobachteten Varianten, da sie zusätzliche Mutationen am Spike-Protein habe. Die Daten aus nun laufenden Labortests würden Aufschluss geben, ob eine Anpassung des Impfstoffs erforderlich werde, wenn sich diese Variante international verbreite.

Biontech teilte weiter mit, gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer habe man schon vor Monaten Vorbereitungen getroffen, um im Fall einer sogenannten Escape-Variante des Virus den Impfstoff innerhalb von sechs Wochen anzupassen und erste Chargen innerhalb von 100 Tagen auszuliefern. Dafür seien klinische Studien mit «variantenspezifischen Impfstoffen» gestartet worden, um Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit zu erheben. Diese könnten im Fall einer Anpassung bei den Behörden als Musterdaten vorgelegt werden. Als Escape-Variante bezeichnet man eine Virusvariante, die sich der Wirkung der derzeit verfügbaren Impfstoffe entzieht.

(dpa)

Müller ist gegen eine vorgezogene Ministerpräsidentenkonferenz

13:22
26.11.2021
Aus Sicht von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) ist ein Vorziehen der für den 9. Dezember geplanten Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) überflüssig. «In einigen Teilen Deutschlands gibt es bereits Teillockdowns in Hot-Spot-Regionen. Hinzu kommt die Homeoffice-Pflicht, die 3G-Regel am Arbeitsplatz und im ÖPNV», sagte der stellvertretende MPK-Vorsitzende am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. «Die Ampel hat angekündigt, einen Krisenstab einzusetzen. All diese Maßnahmen können erst nach ein bis zwei Wochen überhaupt bewertet werden und messbar wirken.» Daher sei der 9. Dezember für die nächste MPK angesetzt. «Jetzt alle paar Tage eine neue MPK zu fordern, ist vor diesem Hintergrund kaum zielführend.»

Unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verlangt eine frühere Ministerpräsidentenkonferenz, um über strengere Corona-Maßnahmen zu beraten. Müller sagte: «Wir haben eine dramatische Lage, die alle Länder dazu zwingt, jetzt schnell zu handeln. Dies war und ist allen Beteiligten der MPK letzte Woche klar gewesen. Deshalb haben wir uns auch so zügig auf Maßnahmen verständigt.»

Jetzt müssten die Länder diese Schritte auch umsetzen. «Und das passiert an vielen Stellen auch: so viele Impfangebote für Booster und Erstimpfungen wie irgend möglich schaffen und diese ausbauen, Veranstaltungen einschränken und absagen, die Plus-Regeln anwenden und dies alles kontrollieren und bei Verstößen sanktionieren», sagte Müller. «In Berlin haben wir zum Beispiel schon längst schärfere Maßnahmen umgesetzt, als es der MPK-Beschluss vorgibt. Jedes Land ist frei, hier härter einzugreifen als das Mindestmaß.»

Müller ist als Regierender Bürgermeister noch im Amt. In Berlin sind SPD, Grüne und Linke auf der Zielgeraden ihrer Koalitionsverhandlungen, die am Wochenende abgeschlossen sein sollen.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält eine vorgezogene Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) zur Corona-Lage unter Einbeziehung der künftigen Bundesregierung hingegen für sinnvoll. Die Voraussetzung müsse aber sein, dass sich die geschäftsführende und die kommende Bundesregierung abstimmten, sagte Woidke am Freitag RTL/ntv in Berlin. Auch müsse mit den Bundesländern dann über mögliche zusätzliche Maßnahmen gesprochen werden, damit eine solche Runde konkrete Ergebnisse bringe.

(dpa)

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