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20211028095625

Montgomery warnt vor Kliniküberlastung durch ungeimpfte Corona-Kranke

03:43
28.10.2021
Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen hat der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, vor einer Überlastung der Krankenhäuser durch ungeimpfte Patienten gewarnt.

«Die Krankheit tobt sich jetzt bei den Ungeimpften aus, während die Geimpften recht zuverlässig vor schweren Verläufen geschützt sind», sagte Montgomery der «Augsburger Allgemeinen» (Donnerstag).

Das Pflegepersonal der Intensivstationen und die Ärzte arbeiteten längst am Anschlag. «Wer sich jetzt nicht impfen lässt, obwohl er es machen könnte, riskiert sein Leben und das seiner Mitmenschen.»

Die gegenwärtige Entwicklung mache ihm große Sorge. «Wir müssen alles in unserer Macht Stehende versuchen, um die Impfraten zu erhöhen», sagte Montgomery. «Das Nutzen-Risiko-Verhältnis hat sich daher dramatisch zugunsten der Impfungen verschoben - trotz Impfdurchbrüchen.» Nach wie vor seien die Inzidenzzahlen und die Krankenhausaufnahmen eng miteinander verknüpft. Nur der Faktor habe sich dabei geändert.

«Bei hoher Durchimpfung der Bevölkerung gibt es sehr viel mehr milde Verläufe - die müssen nicht ins Krankenhaus, aber viele Ungeimpfte erkranken nach wie vor schwer», warnte er. Viele Pflegekräfte und Ärzte hätten die Arbeit im Intensivbereich aufgegeben - auch, weil sie es leid seien, sich für die Unvernunft von Impfgegnern abzurackern.

(dpa)

Lauterbach begrüßt Ampel-Pläne zu Corona-Rechtsgrundlage

03:11
28.10.2021
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Pläne von SPD, Grünen und FDP für ein Ende der gesetzlichen Corona-Sonderlage begrüßt.

«Das Eckpunktepapier wird der Bekämpfung der Corona-Pandemie gerecht. Es ist ein guter Kompromiss aus weiterhin möglichen Maßnahmen für die Länder und einer Absage an harte Einschnitte wie Lockdowns oder Ausgangssperren», sagte
Lauterbach der «Rheinischen Post» (Donnerstag). «Niemand braucht mehr einen Lockdown oder Schulschließungen.»

Die gesetzliche Sonderlage wegen der Corona-Pandemie soll nach Plänen der möglichen künftigen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP zum 25. November enden. Für eine Übergangszeit bis zum 20. März 2022 soll stattdessen aber eine neue rechtliche Basis für Corona-Vorgaben geschaffen werden, wie die drei Fraktionen am Mittwoch mitteilten. Damit sollen die Länder weiterhin «weniger eingriffsintensive» Maßnahmen anordnen können - unter anderem zu Masken oder Zugangsregeln nur für Geimpfte, Genesene und Getestete.

Lauterbach sagte, im Frühjahr werde sich erst noch zeigen müssen, ob ab dem 21. März alle Corona-Maßnahmen fallen könnten. «Das ist auch davon abhängig, ob noch Virus-Varianten auftreten werden.» Er betonte erneut die Bedeutung von Impfungen gegen Corona.

«Klar ist aber, dass die meisten Ungeimpften von heute bis dahin entweder geimpft, genesen oder leider verstorben sind, denn das Infektionsgeschehen mit schweren Verläufen betrifft vor allem Impfverweigerer.»

(dpa)

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