Letztes Update:
20211024141952

14:19
24.10.2021
Teams und Trainer können sich mit der Entscheidung arrangieren, durch spezielle Hygienekonzepte ist die Infektionsgefahr in der täglichen Zusammenarbeit und auf Reisen bei Beachtung der Vorgaben sehr gering. Die Öffentlichkeit muss Kimmichs Entscheidung auch akzeptieren.

Doch spätestens bei Spielen, in denen Fans nur unter Einhaltung der 2G-Regel, also genesen oder geimpft, in die Stadien dürfen, wird eine neue Debatte über Privilegien für Stars, die in der Pandemie trotz Lockdowns weitgehend weiterspielen durften, entbrennen. Das ist zwar mit der Ausübung des Berufs als Fußball-Profi zu erklären und unabhängig von Zuschauern, die in ihrer Freizeit ins Stadion gehen. Doch dies zu vermitteln, dürfte schwer fallen.

Auch das soziale Engagement Kimmichs wurde im Zuge der Impfaussagen kritisch beäugt. Auf Twitter gab es neben Diskussionen über «We Kick Corona» viel Kritik daran, dass der 26-Jährige vor ein paar Tagen schwer kranke Kinder besucht hatte. Einige User warfen ihm vor, dadurch die kleinen Patienten gefährdet zu haben. Andere wiesen darauf hin, dass er als Fußball-Profi zweimal pro Woche per PCR getestet werde. Kimmich trug bei dem Termin auch eine FFP-Maske.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Kimmich sich in naher Zukunft impfen lässt. «Am besten wäre es, wenn die Impfung noch käme und dass man jetzt keinen großen Druck aufbaut», sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach am Sonntag bei Sport1. «Es ist Joshua Kimmichs eigene Entscheidung. Wir dürfen keinen Druck aufbauen, aber es wäre sehr wertvoll - davon geht eine enorme Symbolwirkung aus.» Es würde die fatale Botschaft aus Kimmichs Aussage an Wirkung verlieren lassen.

(dpa)

Rolfes zu Corona-Impfung: Wichtig, «dass Spieler vorangehen»

14:18
24.10.2021
In der Debatte um corona-geimpfte Fußballer und 2G-Regelungen in Stadien hat Bayer Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes die Vorbildfunktion von Profis betont. «Bei uns sind alle geimpft oder genesen, 2G in der Mannschaft und im Staff. So behandeln wir das auch bei den Fans», sagte der 39 Jahre alte frühere deutsche Nationalspieler am Sonntag bei DAZN. «Es ist wichtig für die Solidarität in der Gesellschaft, dass Spieler vorangehen, deshalb haben wir viel mit den Spielern gesprochen und sie überzeugen können.»

Rolfes war allgemein darauf angesprochen worden, dass es generell ungeimpfte Spieler gebe, aber teilweise die 2G-Regelung für Zuschauer in Stadien gelte - dass also Fans entweder geimpft oder genesen sein müssen. Das 2G-Prinzip wird bei Heimspielen der Leverkusener in der BayArena angewendet. Ausgenommen von dieser Regelung sind Kinder und Jugendliche sowie Schwangere und Fans mit ärztlichem Attest. Nicht geimpfte Profis müssen sich zwei wöchentlichen PCR-Tests oder Fremd-Antigentests an allen Trainings-, Spiel- und Reisetagen unterziehen.

Am Wochenende hatte Joshua Kimmich für eine emotionale Debatte gesorgt. Der Nationalspieler des FC Bayern hatte nach dem 4:0 in der Fußball-Bundesliga am Samstag gegen 1899 Hoffenheim im TV-Sender Sky eingeräumt, bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein. Er habe «persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht», sagte Kimmich. Er sage nicht kategorisch, dass er sich «überhaupt nicht impfen lasse». Es sei «auch sehr gut möglich, dass ich mich in Zukunft impfen lasse», betonte Kimmich.

Der Immunologe Carsten Watzl sprach daraufhin in Bezug auf mögliche Langzeitfolgen von Impfungen von einem «Missverständnis», das sich bei vielen Menschen halte. «Was man bei Impfungen unter Langzeitfolgen versteht, sind Nebenwirkungen, die zwar innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten, die aber so selten sind, dass es manchmal Jahre braucht, bis man sie mit der Impfung in Zusammenhang gebracht hat», sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie der Deutschen Presse-Agentur.

(dpa)

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