In Bayern ist die ehedem unbesiegbare CSU größte Verliererin der 20. Bundestagswahl. Schlechter abgeschnitten hat die Partei nur einmal - beim allerersten Wahlgang 1949.
München - Die CSU hat bei der Bundestagswahl in Bayern laut Hochrechnungen das schlechteste Ergebnis seit über 70 Jahren eingefahren. Nach den Zahlen von Infratest dimap im Bayerischen Rundfunk erreichen die Christsozialen unter Parteichef Markus Söder 32,6 Prozent, im Vergleich zu 2017 wäre das ein Verlust von 6,2 Prozentpunkten. Größte Gewinner in Bayern sind die Grünen, die jedoch unter ihren eigenen hochgesteckten Erwartungen blieben.
Auf Platz zwei in Bayern lag am Sonntagabend die SPD mit 17,2 Prozent, ein Plus von 1,9 Prozent. Die Grünen erzielten demnach mit 13,8 Prozent ihr bislang bestes Ergebnis im Freistaat, das wären vier Prozentpunkte mehr als 2017.
Die FDP gewinnt mit 10,7 Prozent leicht hinzu, die AfD verliert laut Hochrechnung 2,4 Prozentpunkte und kommt auf 10 Prozent. Die Freien Wähler können demnach in Bayern mit 6,6 Prozent rechnen, verfehlten aber ein weiteres Mal den von Parteichef Hubert Aiwanger erhofften Einzug in den Bundestag. Die Linke blieb mit 2,7 Prozent im Freistaat weit unter der Fünf-Prozent-Hürde.
CSU-Chef Söder reagierte enttäuscht: "Unser Ergebnis in Bayern gefällt uns nicht, ganz im Gegenteil, es ist kein zufriedenstellendes Ergebnis", sagte er in Berlin. Die CSU werde das "natürlich aufarbeiten in den nächsten Tagen und Wochen".