Der CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke hat die Kritik an Parteichef und Kanzlerkandidat Armin Laschet nach der Bundestagswahl als „teilweise gruselig“ bezeichnet. Er könne den Frust in seiner Partei nachvollziehen, sagte Radkte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). „Aber in einer Situation, in der wir theoretisch noch die Möglichkeit haben, die nächste Bundesregierung anzuführen, fehlt mir jedes Verständnis dafür, wie die Autorität von Armin Laschet durch tägliches Infragestellen seiner Kompetenz als Parteichef untergraben wird.“ Der Vizevorsitzende der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) griff die Laschet-Kritiker aus den eigenen Reihen direkt an: „Viele, die jetzt Kritik üben, tragen auch Mitverantwortung für die letzten Monate und Jahre. Mich macht das fassungslos.“
Die Union trifft am Dienstagvormittag mit den Grünen zu Sondierungsgesprächen zusammen - es ist das zunächst letzte einer Reihe von bilateralen Gesprächen zwischen den verschiedenen Parteien. Rechnerisch möglich ist neben anderen Konstellationen auch eine Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP unter Ausschluss der SPD, die als stärkste Partei aus der Wahl hervorging.
Radtke betonte, das Bild, das die CDU in den vergangenen Tagen in der Öffentlichkeit abgegeben habe, müsse ganz schnell korrigiert werden. „Dagegen wirkt eine Messiewohnung aufgeräumt und gut strukturiert.“