Trotz der bundesweiten Stimmenverluste für die Christdemokraten bricht bei der CDU-Basis im Wahlkreis Waiblingen am Wahlabend frenetischer Jubel aus: Newcomerin Christina Stumpp, bis zu ihrer Nominierung im Juli ein politisch unbeschriebenes Blatt, hat sich mit einem überzeugenden Vorsprung das Direktmandat gesichert. Die 33 Jahre junge Steuerrechtlerin, erst durch den Verzicht von Platzhirsch Joachim Pfeiffer in die Kandidatenrolle gerutscht, erhielt am Sonntag 30 Prozent der Erststimmen und zieht in den Bundestag ein. SPD-Konkurrent Urs Abelein muss mit 19,2 Prozent leben, die Grüne Anne Kowatsch mit nur 12,1 Prozent. Über die Landesliste im Bundestag: Stephan Seiter (FDP) und Jürgen Braun (AfD). 

Sascha Sauer

Kaum ein anderer Wahlkreis dürfte mehr Abgeordnete nach Berlin entsenden als der mit der Nummer 260: Böblingen. Der 41-jährige CDU-Kandidat Marc Biadacz konnte sein Direktmandat überraschend klar verteidigen. Jasmina Hostert (SPD) zieht über den sicheren Listenplatz neun in den Bundestag ein, ebenso Tobias Bacherle (Grüne, Platz 13), Florian Toncar (FDP, Platz fünf) und Markus Frohnmaier (AfD, Platz vier). Bis auf Frohnmaier betonen alle, sich auf die Zusammenarbeit in Berlin zu freuen – auch wenn die zunächst im Sondieren und Verhandeln bestehen wird. Denn schon jetzt gilt es als gesichert, dass drei von ihnen einer späteren Regierung angehören werden. Wie auch immer diese geartet sein wird

Jan-Philipp Schlecht

Stand 21.04 Uhr (93 von 355 Wahlkreisen ausgezählt) hat die Linke im Landkreis Böblingen 2,02 % der Stimmen gewinnen können. 2017 waren es 5,0 % der Stimmen.

Carmen Herbort