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Kritik an Corona-Politik - «#allesaufdentisch» sorgt für Aufsehen

10:36
30.09.2021
Unter dem Hashtag #allesaufdentisch sorgt eine Aktion im Netz für Aufsehen, die unter anderem die Corona-Maßnahmen und die mediale Berichterstattung darüber kritisiert. Mit dabei sind etwa auch die Schauspieler Volker Bruch und Wotan Wilke Möhring. Auf der dazugehörigen Internetseite wurden mehrere Videos veröffentlicht, in denen über medizinische und gesellschaftliche Aspekte der Pandemie gesprochen wird. «Mit zunehmender Sorge beobachten wir die Entwicklung des politischen Handelns in der Corona-Krise», heißt es dort.

Bruch, der bereits ein prominentes Gesicht der Aktion #allesdichtmachen im April dieses Jahres war, ist auch im Impressum der Seite als Verantwortlicher aufgeführt. Teil der Aktion #allesaufdentisch ist eine Petition, die einen «Runden Tisch» für das Corona-Krisenmanagement fordert. Zu den Clips heißt es: In den 55 Videos kämen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler «vieler Disziplinen u.a. der Medizin, Virologie, Epidemiologie,
Psychologie sowie den Rechtswissenschaften, Ökonomie und Ethik zu Wort». Auch die beteiligten Künstlerinnen und Künstler hätten vielfältige Hintergründe.

Die Aktion erinnert an #allesdichtmachen, bei der im April zahlreiche prominente Film- und Fernsehschauspieler wie Ulrich Tukur oder Volker Bruch Kritik an der Corona-Politik der Bundesregierung geäußert hatten.

(dpa)

Medizintechnik erholt sich langsam von Corona-Rückschlag

10:35
30.09.2021
Reißender Absatz für Impfspritzen, weniger Nachfrage bei OP-Material: Corona hat auch die erfolgsverwöhnte Medizintechnik in Deutschland aus der Spur geworfen. Die Branche mit 235 000 Beschäftigten erholt sich erst langsam von der Krise, wie eine Umfrage unter den Unternehmen ergab. Zwar wird demnach mit einem Umsatzplus von voraussichtlich drei Prozent in diesem Jahr das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht. Die gewohnten höheren Wachstumsraten der Vergangenheit seien aber noch nicht wieder in Sicht.

«Einzelne Bereiche sind noch immer sehr stark von der Corona-Krise betroffen», erklärte Marc-Pierre Möll, der Geschäftsführer des Bundesverbands Medizintechnologie, am Donnerstag. Das betreffe insbesondere Unternehmen, die OP-Material liefern. Denn um Betten für Covid-Patienten frei zu halten, hatten Krankenhäuser immer wieder planbare Eingriffe verschoben.

Dramatisch sei, dass 42 Prozent der Unternehmen in der Verbandsumfrage davon ausgehen, dass sich ihre Gewinnsituation verschlechtere. Im Vorjahr waren es 63 Prozent gewesen. Die Branche spricht von einer doppelten Krise, weil neben Corona auch Änderungen im Zulassungsverfahren für ihre Produkte die Firmen belasteten.

(dpa)

Ischgl-Prozess: Deutscher fordert 90 000 Euro wegen «Long Covid»

09:49
30.09.2021
Im Streit um Corona-Infektionen im österreichischen Skiort Ischgl hat ein schwer erkrankter deutscher Urlauber den Staat Österreich auf insgesamt 90 000 Euro Schadenersatz geklagt.

Die Verhandlung vor dem Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen am Donnerstag war der erste Prozess eines deutschen Klägers im Zusammenhang mit den Vorgängen in Ischgl im März 2020. Der Vorwurf: Politik und Behörden hätten bei der Eindämmung des Virus versagt. Mit einem Urteil wird bis Jahresende gerechnet.

Der Kläger, ein Mann Mitte fünfzig aus Baden-Württemberg, bekam kurz nach seiner Rückkehr aus dem beliebten Tiroler Ski- und Partyort Covid-19-Symptome. Er lag laut seinem Anwalt Alexander Klauser wochenlang im künstlichen Koma und leidet noch immer an Spätfolgen (Long Covid). «Es liegt ein richtig schwerer Fall vor», sagte Klauser. Wegen zeitweiliger Arbeitsunfähigkeit wurde die Forderung von ursprünglich 76 000 auf 90 000 Euro angehoben.

Wie schon im ersten Ischgl-Prozess um einen gestorbenen österreichischen Urlauber am 17. September ließ das Gericht auch am Donnerstag kein ausgedehntes Beweisverfahren zu. Aus Sicht der Richterin lagen bereits ausreichende Unterlagen vor.

Klauser beantragte erfolglos Vernehmungen von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz, Innenminister Karl Nehammer und dem ehemaligen Gesundheitsminister Rudolf Anschober, um unter anderem die chaotische Massenabreise aus Ischgl nach der plötzlichen Schließung des Skiortes zu untersuchen.

Vertreter des Staates argumentierten, dass die Klage nach dem Epidemiegesetz ins Leere laufe, weil es die öffentliche Gesundheit schütze, aber nicht auf einzelne Menschen anwendbar sei.

Insgesamt haben rund ein Dutzend Menschen Klagen wegen Ischgl eingebracht. Der Fall eines weiteren Deutschen wird am Freitag verhandelt.

(dpa)

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