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20210929154121

Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg sind erlaubt

15:39
29.09.2021
Trotz der Gefahr durch eine vierte Corona-Welle sollen in diesem Jahr Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg möglich sein. Darauf haben sich das baden-württembergische Sozialministerium, die kommunalen Landesverbände und Vertreter der Schausteller geeinigt. Der Amtschef im Gesundheitsministerium, Uwe Lahl, sagte am Mittwoch in Stuttgart: «Die steigende Impfquote ermöglicht es uns, ein Stück zur Normalität zurückzukehren und die für viele Menschen bedeutsame Tradition der Weihnachtsmärkte dieses Jahr stattfinden zu lassen.» Er mahnte aber auch: «Angesichts der aktuellen vierten Welle der Corona-Pandemie müssen wir jedoch vorsichtig bleiben. Deshalb haben wir uns auf klare und umsetzbare Regeln verständigt.»

So gilt auf den Weihnachtsmärkten Maskenpflicht, weil der Abstand nicht zuverlässig eingehalten werden könne. Zudem soll es Zugangskontrollen geben, um zu überprüfen, dass die Besucher entweder geimpft, genesen oder getestet sind. Ist der Markt auf einem umzäunten Gelände, soll es an bestimmten Punkten Kontrollen geben. Ansonsten sollen bereits überprüfte Besucher ein Bändchen für das Handgelenk bekommen.

Wer Glühwein oder gebrannte Mandeln kaufen oder ins Riesenrad einsteigen will, muss am Stand nochmal vorweisen, dass er geimpft, genesen oder getestet ist. Ruft die Landesregierung allerdings den Corona-Alarmzustand aus, dürfen nur noch Geimpfte oder Genesene dieses Angebot nutzen. An Ständen, die etwa Socken oder Brot zum Mitnehmen anbieten, ist die Kontrolle nicht nötig.

(dpa)

Länder streichen teils Maskenpflicht im Unterricht

15:38
29.09.2021
In einigen Bundesländern müssen Schülerinnen und Schüler bald keine Masken mehr im Unterricht tragen. In Bayern soll von nächster Woche an im Unterricht keine Maskenpflicht mehr gelten, kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch in einer Sitzung der CSU-Landtagsfraktion in München an. An den Schulen im Saarland gilt von diesem Freitag an keine Maskenpflicht mehr - sowohl in den Klassenzimmern als auch in allen anderen Bereichen, teilte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) am Mittwoch in Saarbrücken mit.

In Nordrhein-Westfalen will die Landesregierung kommende Woche Klarheit schaffen, wie es mit dem Unterricht und der Maskenpflicht in Nordrhein-Westfalen nach den Herbstferien weitergeht. Auch in Baden-Württemberg werde ein Ende der Maskenpflicht in Schulen am Platz erwogen, sagte ein Regierungssprecher. In Berliner Schulen wird ab Montag die Maskenpflicht bis zur einschließlich sechsten Klasse aufgehoben.

Lockerungen bei Corona-Vorgaben zur Maskenpflicht im Unterricht liegen aus Sicht der Bundesregierung in der Verantwortung der Länder. Unter Schutz- und Hygienekonzepte an den Schulen könne auch das Maskentragen fallen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Die Ausgestaltung sei aber Sache der Länder. Das Tragen von Masken könne weiterhin eine sinnvolle Maßnahme sein, erläuterte Seibert. Generell gelte es, die Entwicklung der Infektionszahlen und den Impffortschritt bei Kindern zwischen 12 und 17 Jahren zu beobachten.

Der Deutsche Städtetag hat sich derweil für mehr Corona-Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene bei Freizeiteinrichtungen im Herbst und Winter ausgesprochen. «Wir müssen alles tun, um noch mehr Menschen fürs Impfen zu motivieren und die Impfquote zu steigern», sagte der Städtetags-Präsident Burkhard Jung der Deutschen Presse-Agentur. Er appelliere an alle Länder, 2G-Regelungen für den Freizeitbereich zu treffen. Ein negativer Test kann dann für den Zutritt nicht reichen.

Mehrere Bundesländer haben für Veranstalter eine 2G-Regel als Option eingeführt - ergänzend zum generellen 3G-Modell, also Zugang zu bestimmten Innenräumen nur für Geimpfte, Genesene und Getestete.

Jung, der Oberbürgermeister von Leipzig ist, sagte, 2G-Regelungen würden zum Beispiel für Kinos, Clubs oder Fitnessstudios gebraucht. Dies könne auch die Gefahr für Infektionen bei Kindern reduzieren, die unter 12 noch nicht geimpft werden könnten. «Wir müssen damit rechnen, dass im Herbst und Winter die Zahl der Corona-Infektionen steigt, vor allem bei Ungeimpften. Wir wollen aber auf keinen Fall, dass dann wieder Schulen und Kitas geschlossen werden müssen.»

Der Städtetag forderte außerdem 2G-Regeln für bestimmte Beschäftigte. «Wir begrüßen, dass Arbeitgeber den Impfstatus in sensiblen Berufen, in denen besonders schutzbedürftige Menschen betreut werden, abfragen dürfen», sagte SPD-Politiker Jung. Die Städte gingen aber noch einen Schritt weiter. «Wir erwarten, dass sich die Beschäftigten im pädagogischen Bereich, zum Beispiel in Kitas, Schulen und Wohngruppen, aber auch in Krankenhäusern und in der Pflege impfen lassen.» Die Länder sollten dort 2G für das Personal zur Voraussetzung machen, um hineinzukommen.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach lehnte unterdessen eine Impfpflicht für Lehrkräfte, Erzieherinnen und Pflegepersonal ab. Er sprach sich damit in der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Mittwoch) gegen eine Forderung etwa von Kinder- und Jugendärztepräsident Thomas Fischbach aus. Lauterbach sagte, die Impfquote bei Lehrkräften und Kita-Personal sei sehr hoch. «Sie liegt nach meiner Beobachtung und Einschätzung bei weit über 90 Prozent.»

Zu einer Impfpflicht in Krankenhäusern sagte Lauterbach: «Und da wir in den Gesundheitsberufen ebenfalls eine hohe Impfquote haben, sehe ich auch keinen Grund dafür, eine Impfpflicht für Ärzte und Pfleger einzuführen.»

In Deutschland sind derzeit laut Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) insgesamt 64,3 Prozent der Menschen (53,4 Millionen) vollständig geimpft, 67,9 Prozent (56,5 Millionen) haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Bei den Erwachsenen sind fast drei Viertel (74,9 Prozent) vollständig geimpft, bei Kindern zwischen 12 und 17 Jahren ein Drittel (33,7 Prozent).

(dpa)

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