Letztes Update:
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Lettlands Regierung beschließt neue Corona-Regelungen

18:16
28.09.2021
Lettlands Regierung hat neue Corona-Regeln beschlossen, die die epidemiologischen Anforderungen und Einschränkungen einfacher und verständlicher machen sollen. In den am Dienstag verabschiedeten Bestimmungen ist etwa eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen festgelegt: So müssen Beschäftigte von medizinischen, sozialen und pädagogischen Einrichtungen vom 15. November an ein Impfzertifikat vorweisen. Auch andere Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern unter bestimmten Voraussetzungen eine verbindliche Impfung auferlegen, wie die Staatskanzlei in Riga mitteilte.

Veranstaltungen und Dienstleistungen im Innenbereich dürfen vom 11. Oktober an nur noch durchgeführt und erbracht werden, wenn die beteiligten Personen nachweislich geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Ausnahmen gelten für grundlegende Dienstleistungen wie etwa Postdienste und öffentlichen Nahverkehr oder auch private Treffen. Für den Einzelhandel wurden bislang noch keine konkreten Vorgaben festgelegt. Dafür müsse aber in den kommenden Wochen eine akzeptable Lösung gefunden werden, sagte Gesundheitsminister Daniels Pavluts.

Die lettische Regierung bemüht sich seit Monaten mit nur mäßigem Erfolg, die geringe Impfbereitschaft der Bevölkerung zu erhöhen. In dem baltischen EU- und Nato-Land sind aktuell nur 44 Prozent der 1,9 Millionen Einwohner geimpft. Zugleich stieg die Infektionsrate in den vergangenen Wochen deutlich.

(dpa)

Johnson trifft Angehörige von Corona-Opfern - Ruf nach Aufarbeitung

16:43
28.09.2021
Rund ein Jahr nach den ersten Forderungen hat sich der britische Premierminister Boris Johnson mit Angehörigen von Corona-Opfern getroffen. «Obwohl die Regierung versucht, die Pandemie zu überwinden und fast sagt, die Pandemie ist vorbei, verlieren wir noch immer um die Tausend Menschen jede Woche», sagte die Mitgründerin der Gruppe Covid-19 Bereaved Families for Justice, Jo Goodman, vor dem Treffen dem Sender BBC. «Wir sind die Stimme derjenigen, die noch immer gefährdet sind, der Familien, die noch immer jemanden verlieren können.»

Im größten britischen Landesteil England sind Corona-Beschränkungen seit Mitte Juli weitgehend aufgehoben. Die Fallzahlen haben sich auf hohem Niveau - derzeit bei einer Inzidenz um die 350 - eingependelt. In den vergangenen sieben Tagen starben 920 Menschen an oder mit Covid-19, in den Vorwochen sah es ähnlich aus.

Die Angehörigen der bisherigen Opfer hatten bereits im vergangenen Jahr ein Treffen mit Johnson und eine unabhängige Untersuchung der Corona-Politik gefordert, um weitere Fehler zu verhindern. Diese soll jedoch nicht vor dem kommenden Frühjahr stattfinden. Mit fast 160 000 Opfern mit Covid-19 auf dem Totenschein zählt das Vereinigte Königreich zu den am schwersten von der Pandemie getroffenen Ländern in Europa. Johnson versprach bei dem Treffen immerhin, bis Weihnachten einen Vorsitz für die Untersuchung zu ernennen.

Die Angehörigenorganisation Covid-19 Bereaved Families for Justice, die Ortsgruppen im ganzen Land betreibt, hat in London unweit des Parlaments am Ufer der Themse ein nationales Covid-Denkmal für die Opfer errichtet: Über Hunderte Meter hinweg zieren kleine und große rote Herzen eine steinerne Mauer.

(dpa)

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