Kinos und Theater in Italien dürfen ihre Zuschauerplätze künftig wieder fast ganz belegen. Eine Corona-Expertenkommission sprach sich für eine Auslastung von 80 Prozent aus, bei Events im Freien sogar für 100 Prozent. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Kulturbetriebe in sogenannten weißen Zonen befinden, also Regionen mit niedrigen Covid-Zahlen, und dass jeder Gast einen gültigen «Grünen Pass» hat. Mit jenem Zertifikat werden Impfungen, Genesungen oder Corona-Tests nachgewiesen. Außerdem empfehlen die Experten, während der Vorstellungen auf den Plätzen Masken zu tragen.
Museen können künftig sogar ihr gesamtes Besucherkontingent ausschöpfen - immer einen «Grünen Pass» vorausgesetzt.
Den Kulturschaffenden gehen die Lockerungen, die von der Regierung in dieser Woche in einem Gesetzesdekret verankert werden sollen, nicht weit genug. Die Entscheidungen der Kommission seien «unzureichend und nicht objektiv begründet», kritisierte die Autoren- und Verlegervereinigung Siae. «Paradoxerweise haben wir in Italien die höchsten Impfzahlen, aber auch die restriktivsten Maßnahmen.»
Sie kritisieren, dass noch keine Lösung für Diskotheken gefunden wurde, die weiterhin geschlossen bleiben müssen. Weil dort die inzwischen im öffentlichen Raum gewohnten Sicherheitsvorkehrungen kaum einzuhalten sind, zögert die Politik noch.