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Ausschreitungen bei Corona-Demo in Mailand

08:15
26.09.2021
Bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen ist es am Samstag in Mailand zu Ausschreitungen gekommen. Von den mehreren Tausend Protestierenden, die gegen Impfungen und gegen den umfangreich vorgeschriebenen «Grünen Pass» auf die Straße gingen, gerieten mehrere mit Polizisten und Carabinieri aneinander. Die Ordnungskräfte schafften es - durch den Einsatz von Schlagstöcken - die Teilnehmer der nicht offiziell angemeldeten Demo vom Domplatz fernzuhalten, bis sich dort eine Wahlkampfveranstaltung der Partei Fratelli d'Italia mit der Spitzenkandidatin Giorgia Meloni auflöste. Nach Medienberichten wurden einige Demonstranten leicht verletzt.

In anderen Städten wie Rom oder Triest wurde ebenfalls gegen die Maßnahmen der Regierung protestiert. Auch in der Hauptstadt wurden Polizisten attackiert; wie in Mailand wurden Anzeigen ausgestellt.

Ministerpräsident Mario Draghi hatte zuletzt den «Grünen Pass» umfangreich ausgeweitet: Ab 15. Oktober muss jeder Beschäftigte im öffentlichen Bereich und der privaten Wirtschaft einen Nachweis vorlegen, dass er geimpft, genesen oder getestet ist; Tests sind mehr kostenlos. Ohne den «Green Pass» darf dann niemand zur Arbeit gehen.

Mit der Maßnahmen will die Politik die Impfkampagne weiter antreiben. Bis zum Wochenende waren rund 83 Prozent der Italiener über zwölf Jahren mindestens einmal geimpft, mehr als 77 Prozent hatten den vollen Impfzyklus gemacht. Die Covid-Expertengruppe der Regierung beschloss zudem, eine dritte Impfdosis künftig allen Menschen über 80 Jahren und den Bewohnern von Pflegeheimen anzubieten. Bislang konnten nur Menschen mit schwachem Immunsystem eine dritte Impfung erhalten.

(dpa)

Seehofer warnt vor Radikalisierung der Querdenker-Bewegung

07:24
26.09.2021
Nach dem tödlichen Schuss bei einem Streit um die Maskenpflicht in Idar-Oberstein warnt Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) vor einer Radikalisierung der Querdenker-Bewegung in Deutschland. «Die Gruppe der Querdenker wird zwar immer kleiner, aber leider auch immer radikaler und brutaler», sagte Seehofer der «Bild am Sonntag». Die politisch motivierte Gewalt in Deutschland durch Querdenker sei gefährlich für das Land. «Sie können unser Land zersetzen, wenn der Rechtsstaat sie nicht mit allen Mitteln bekämpft», so Seehofer. Er forderte, «die Täter und diejenigen, die Verbrechen wie in Idar-Oberstein unterstützen», hart zu bestrafen.

Einem 49-jährigen Deutschen wird vorgeworfen, in Idar-Oberstein einem 20 Jahre alten Kassierer in der Tankstelle in den Kopf geschossen zu haben. Der junge Mann hatte ihn zuvor auf die Maskenpflicht hingewiesen. Nach seiner Festnahme sagte der Täter den Ermittlern zufolge, dass er die Corona-Maßnahmen ablehne.

(dpa)

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