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Kubas Präsident: Bewohner ärmerer Länder warten auf erste Impfdosis

16:29
23.09.2021
Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel hat bei der UN-Generaldebatte die ungleiche Verteilung von Coronavirus-Impfstoffen angeprangert. Mehr als 80 Prozent der bisher eingesetzten Dosen seien in Ländern mit mittlerem bis hohem Einkommensniveau verabreicht worden, deren Einwohner weit weniger als die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachten, sagte er in einer aufgezeichneten Rede, die am Donnerstag in New York gezeigt wurde. «Hunderte Millionen Menschen in einkommensschwachen Ländern warten noch immer auf ihre erste Dosis und können nicht abschätzen, ob sie diese jemals erhalten werden.»

Es sei «unvorstellbar», dass währenddessen die weltweiten Militärausgaben im vergangenen Jahr fast zwei Billionen US-Dollar (rund 1,7 Billionen Euro) betragen hätten, betonte Díaz-Canel. «Wie viele Leben wären gerettet worden, wenn diese Mittel für die Gesundheit oder die Herstellung und Verteilung von Impfstoffen verwendet worden wären?» Kuba setzt selbst entwickelte Impfstoffe gegen das Coronavirus ein.

Nachdem die Generaldebatte im vergangenen Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie hauptsächlich mit vorab aufgezeichneten Video-Reden abgelaufen war, sind in diesem Jahr viele Staats- und Regierungschefs wieder nach New York gereist, wenn auch mit deutlich kleineren Delegationen. Der Rest der Vertreter der 193 Mitgliedsstaaten nimmt online teil. Für Deutschland soll am Freitag Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprechen.

(dpa)

Maas rechnet mit Kontinuität in der Außenpolitik nach der Wahl

15:55
23.09.2021
Bundesaußenminister Heiko Maas geht davon aus, dass es nach der Bundestagswahl keinen Kurswechsel in der deutschen Außenpolitik geben wird. «Auf die Verlässlichkeit der deutschen Außenpolitik wird man auch in Zukunft setzen können», sagte der SPD-Politiker am Donnerstag am Rande der UN-Generalversammlung in New York. «Ich habe allen, mit denen ich hier gesprochen habe, sehr deutlich gesagt, dass ich nicht davon ausgehe, dass der Ausgang der Bundestagswahl die Kontinuität der deutschen Außenpolitik wesentlich verändern wird.»

Dass die Außenpolitik im Wahlkampf kaum eine Rolle spielt, ist für Maas keine Überraschung. «Mein Eindruck war, dass es in diesem Wahlkampf überhaupt wenige Themen gegeben hat, sondern vielmehr die Kandidatenfrage den Wahlkampf beherrscht hat», sagte er und fügte hinzu: «Außenpolitik ist per se nie ein Thema, das in Wahlkämpfen eine große Rolle spielt.» Es sei aber wichtig, internationalen Themen mehr Beachtung zu schenken. Viele Herausforderungen seien nur international zu lösen. «Deshalb gehört die Außenpolitik längst zur Innenpolitik und sie muss auch ein viel größerer Bestandteil der innenpolitischen Diskussion werden.»

(dpa)

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