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Faktencheck: Beeinflusst die Covid-Impfung den weiblichen Zyklus?

05:31
23.09.2021
Einige Frauen berichten über stärkere, schwächere oder eine unregelmäßige Menstruation sowie Zwischenblutungen nach der Covid-Impfung. Gibt es einen ursächlichen Zusammenhang?

Behauptung: Die Corona-Impfung beeinflusst den weiblichen Zyklus.

Bewertung: Ein Zusammenhang zwischen Impfung und Zyklusstörung ist nicht ausgeschlossen, aber auch nicht belegt. Experten halten das angesichts der generellen Störanfälligkeit des Zyklus für eher unwahrscheinlich.

Fakten: Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist für die Sicherheit von Impfstoffen zuständig, die Behörde sammelt Berichte über unerwünschte Nebenwirkungen. Bis Ende Juni wurden dem Institut 310 Einzelfallmeldungen mit 368 «unerwünschten Ereignissen» von Zyklusstörungen berichtet, wie aus einem Sicherheitsbericht der Behörde hervorgeht. 34 davon - also knapp zehn Prozent - wurden als schwerwiegend bezeichnet.

Die Frauen berichteten von einem «breiten Spektrum zum Teil auch wenig spezifischer Beschwerden», heißt es in dem Bericht. Dazu gehören Zwischenblutungen, eine verstärkte oder ausbleibende Menstruation und andere Zyklus-Unregelmäßigkeiten.

Das PEI bewertet das so: «Unter Berücksichtigung der Anzahl geimpfter Frauen in den relevanten Altersgruppen und der Häufigkeit von Zyklusstörungen erscheint die Zahl der Meldungen nicht ungewöhnlich hoch zu sein.» Allerdings sei davon auszugehen, dass viele - insbesondere vorübergehende - Zyklusstörungen nicht berichtet würden.

Auch der für die Bewertung von Risiken zuständige Ausschuss bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) sieht nach bisherigem Kenntnisstand «keinen kausalen Zusammenhang zwischen Covid-19-Impfstoffen und Zyklusstörungen», heißt es in einem Bericht des Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC). Unregelmäßigkeiten bei der Menstruation seien sehr verbreitet. «Die Gründe können von Stress über Müdigkeit bis zu medizinischen Ursachen reichen, etwa Fibrose oder Endometriose.»

«Dass Frauen nach irgendeiner Impfung eine dauerhafte Veränderung ihres Menstruationszyklus erleben würden, also über mehrere Monate deutlich verstärkte, verlängerte Blutungen und kontinuierlich verlängerte oder verkürzte Zykluslängen, ein solches Phänomen ist unbekannt», sagt auch Christian Albring (Hannover), Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte.

Tatsächlich gebe es keine Studie, die den Einfluss einer Impfung auf Zyklus abgefragt hätte, sagt Albring. «Es ist sinnvoll, ab einem bestimmten Entwicklungsstadium von Impfstoffen auch weibliche Probanden mit einzubeziehen und eine solche Abfrage künftig mit aufzunehmen.» Einfach sei das nicht, weil etwa auch berücksichtigt werden müsse, in welcher Zyklus-Phase eine Frau zum Zeitpunkt der Impfung gerade sei.

Vor Corona sei nie über Zyklusstörungen nach Impfungen berichtet worden «und auch aktuell handelt es sich zunächst einmal um viele Einzelmeldungen, die noch dazu teilweise entgegengesetzt sind», sagt der Gynäkologe. Der Eisprung und der Zyklus seien sehr störanfällig: «Diäten, Stress, Reisen, Infektionskrankheiten, Aufregung, starke körperliche Anstrengung oder ein sportlicher Wettkampf, das alles kann den Eisprung und damit den Zeitpunkt der Menstruation beeinflussen.»

(dpa)

Experten: Corona-Maßnahmen an Schulen noch über Monate

04:56
23.09.2021
Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte müssen nach Einschätzung des Deutschen Lehrerverbands wohl noch Monate mit Einschränkungen wie Masken, Tests und Abstandsregeln zurechtkommen.

Den «Freedom Day» für Schulen sehe man frühestens ab etwa Februar 2022 als wahrscheinlich und möglich an, sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, der Deutschen Presse-Agentur.

Auch die Bildungsgewerkschaften GEW und VBE, die hunderttausende Lehrkräfte in Deutschland vertreten, sehen die Schulen im neuen Schuljahr, das nun überall in Deutschland läuft, noch weit von einer Normalität wie vor Corona entfernt.

An einen Schulalltag wie vor der Pandemie sei weiter nicht zu denken, sagte der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann der dpa. «Dafür nimmt das Testen, Abstand halten und die Unterbrechung durch das ständige Lüften weiter zu viel Platz ein.»

Dario Schramm, der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, sieht zwar inzwischen deutlich mehr Normalität an den Schulen als noch vor den Sommerferien.

«Es ist trotzdem ein Corona-Schuljahr bis jetzt.» Er äußerte zudem die Befürchtung, dass Schülerinnen und Schüler wegen der Lüftungsvorgaben und fehlender Lüftungsanlagen auch in diesem Herbst und Winter wieder frierend mit Mütze, Schal und Winterjacke im Klassenzimmer sitzen werden.

(dpa)

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