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Teilnehmer an Impfstofftests in Großbritannien ohne Reisefreiheit

15:40
20.09.2021
In Großbritannien können Tausende freiwillige Teilnehmer an Corona-Impfstofftests des Herstellers Novavax ihren Impfstatus nicht nachweisen. Sie genießen daher keine Freiheiten etwa bei Reisen. Aktivisten forderten in einer Petition nun Gesundheitsminister Sajid Javid zur Unterstützung auf.

Die etwa 15 000 britischen Freiwilligen an Versuchen mit dem Wirkstoff seien erheblich benachteiligt, schreibt die Novavax UK Concerned Participants Group dort, wie die Nachrichtenagentur PA am Montag meldete. Das Vakzin des US-Konzerns ist bisher noch nicht zugelassen. Vor einem halben Jahr hatte das Unternehmen von positiven Studienergebnissen berichtet.

Die Freiwillige Gill Ince sagte: «Ich wollte meinen Beitrag zum Kampf gegen Corona leisten, aber ich fühle mich vom System völlig betrogen und hocke nun ohne Impfstatus in der Falle.» Ihr sei versichert worden, dass ihr wegen ihrer Teilnahme keine Nachteile entstünden. «Es ist unglaublich stressig, und ich fühle mich wie eine Gefangene», so Ince.

Die Regierung betonte, die Tests seien äußerst wichtig für die Entwicklung der Impfstoffe gewesen. «Jede Entscheidung, dass ein Teilnehmer an einer Impfstoffstudie eine alternative Impfung erhält, sollte in Zusammenarbeit mit den Ärzten getroffen werden, die die Studie leiten.» Sie sei bestrebt, die Frage zu lösen.

Zuvor hatte einem Bericht der Sonntagszeitung «Observer» zufolge der stellvertretende englische medizinische Regierungsberater Jonathan Van-Tam vorgeschlagen, dass Großbritannien klinische Daten der Tests zurückhalten sollte, falls europäische Staaten die Teilnehmer nicht einreisen ließen. Ein Novavax-Sprecher sagte, das Unternehmen sei in Gesprächen mit den unterschiedlichen Zulassungsbehörden und erwarte, die Anträge in den kommenden Monaten stellen zu können.

(dpa)

USA heben Reisestopp für geimpfte Briten und EU-Bürger auf

14:34
20.09.2021
Die USA wollen laut Medienberichten die Einreisebeschränkungen aus der Europäischen Union und Großbritannien bald für Geimpfte aufheben. Die Lockerung solle noch am Montag bekanntgeben werden, berichteten die «Financial Times», die Website «Politico» und der Sender CNN. Der Zeitung und CNN zufolge soll der Schritt im November greifen.

Der weitgehende Einreisestopp war zu Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump verhängt und bisher von seinem Nachfolger Joe Biden aufrechterhalten worden. Unter anderem aus der Reisebranche wurde schon lange eine Lockerung zumindest für gegen das Coronavirus geimpfte Reisende gefordert.

In Washington, Brüssel und London gab es zunächst keine Bestätigung für die Berichte. «Politico» berief sich auf EU-Diplomaten, die «Financial Times» und CNN auf nicht näher umrissene informierte Personen.

Die bisherigen Reisebeschränkungen besagen, dass nur US-Bürger und Besitzer einer Green Card sowie deren Familienmitglieder in die USA einreisen dürfen, wenn sie sich in den vergangenen 14 Tagen in der EU oder Großbritannien aufgehalten haben. Alle anderen brauchen eine spezielle Erlaubnis.

Die EU hatte die Mitgliedsstaaten bereits im Sommer aufgefordert, Beschränkungen für Reisende aus den USA und mehreren anderen Ländern schrittweise aufzuheben. Deutschland hatte daraufhin Einreisen unter anderem aus den USA «zu allen zulässigen Aufenthaltszwecken einschließlich Tourismus» wieder erlaubt.

Die US-Regierung hielt jedoch im Juli unter Verweis auf die ansteckendere Delta-Variante an den Einschränkungen fest. Ende August empfahl die EU dann wieder strengere Einreiseregeln für Menschen aus den USA. Deutschland hatte die USA zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits seit einiger Zeit als Hochrisikogebiet eingestuft, mit entsprechenden Einschränkungen für Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind.

(dpa)

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