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Biontech-Gründerpaar erhält Ehrendoktorwürde in Köln

13:14
17.09.2021
Die Gründer des Unternehmens Biontech, Özlem Türeci und Ugur Sahin, sind mit der Ehrendoktorwürde der Uni Köln ausgezeichnet worden. Das Forscherpaar trug sich am Freitag zudem in das Goldene Buch der Stadt ein, die eine besondere Bedeutung für sie hat. «Selbstverständlich sehen wir das als eine Ehrung für unsere wissenschaftliche Arbeit», sagte Sahin bei der Feierstunde. «Wir sehen es aber auch als Möglichkeit, uns an diese wunderschöne Zeit, die wir in Köln gehabt haben, zu erinnern.» Köln sei die Stadt seiner «jugendlichen Prägung».

Sahin erinnerte unter anderem daran, wie er als Kind in den Rheinwiesen Fußball gespielt habe. Jeden Tag habe er sich im Kölner Norden mit Freunden getroffen. «Fußball hat mich gelehrt, dass man, wenn man etwas gewinnen möchte, nur als Team gewinnen kann», sagte er. Und dass man die Knie hinhalten müsse.

Der Vorstandschef des Mainzer Unternehmens Biontech war im Alter von vier mit seiner Familie nach Köln gezogen, machte dort Abitur und studierte Medizin. Biontech gehörte zu den ersten Unternehmen, die einen Impfstoff gegen das Coronavirus auf den Markt brachten.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) betonte, im Goldenen Buch der Stadt seien die beiden Forscher nun «in allerbester Gesellschaft» - etwa neben dem ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, dem Astronauten Alexander Gerst und Bundeskanzlerin Angela Merkel.

(dpa)

Ischgl: Richterin lässt keine Gutachten zu, Urteil ergeht schriftlich

13:13
17.09.2021
Bei dem ersten Prozess um die tödlichen Corona-Ansteckungen im Tiroler Skiort Ischgl haben die Angehörigen eines toten Patienten vorläufig einen Rückschlag erlitten. Die Richterin im Wiener Landgericht ließ am Freitag keine weiteren wissenschaftlichen Gutachten und Anträge auf Vorlage von Behördenprotokollen zu, die der Klägeranwalt gefordert hatte. Die Witwe und der Sohn eines an Corona gestorbenen Österreichers, der sich bei der chaotischen Abreise aus Ischgl angesteckt haben soll, fordern rund 100 000 Euro Schadenersatz vom Staat.

Da alle relevanten Informationen über das Handeln der Behörden bekannt seien, werde das Verfahren geschlossen, sagte die Richterin und kündigte ein schriftliches Urteil an. Dem Verfahren folgen in den Tagen darauf weitere Klagen. Generell werfen die Kläger der Republik vor, zu spät vor dem auch in Ischgl grassierenden Coronavirus gewarnt und zu zögerlich reagiert zu haben.

(dpa)

Etwas weniger Menschen infizieren sich mit Corona

11:05
17.09.2021
Die Infektionszahlen in Deutschland sind aktuell etwas rückläufig. So ist die 7-Tage-Inzidenz am vierten Tag in Folge laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) gesunken. Am Freitag gab das RKI die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche mit 74,7 an (Vortag: 76,3; Vorwoche: 83,8). Das ist der niedrigste Wert seit Ende August. Bei den pro Tag ans RKI gemeldeten Neuinfektionen ergibt sich ein ähnliches Bild.

Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus entscheidende Reproduktionszahl liegt schon seit mehreren Tagen unter 1 (Freitag: 0,94), zuvor lag er viele Wochen teils deutlich darüber. Der Wert gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter rechnerisch ansteckt. Bleibt er für längere Zeit unter 1, flaut die Pandemie ab.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11 022 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 12 969 Ansteckungen gelegen.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 1,89 an (Donnerstag: 1,87). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Experten haben für die zuletzt stagnierenden oder leicht sinkenden Infektionszahlen verschiedene Erklärungsansätze. So wird unter anderem auf das Ferienende mit vielen Reiserückkehrern verwiesen, den Schulstart nach den Sommerferien und auf stagnierende Zahlen in den Nachbarländern. Ein Ende der vierten Welle haben Experten zuletzt aber nicht in die Zahlen interpretiert.

Bei den Corona-Zahlen gibt es weiterhin einen deutlichen Ost-West-Unterschied. So ist die 7-Tages-Inzidenz in fast allen östlichen Bundesländern spürbar gestiegen. Im Westen der Republik blieb sie dagegen entweder ähnlich hoch oder nahm ab, heißt es im jüngsten RKI-Wochenbericht vom Donnerstagabend. Dennoch liegen die registrierten 7-Tages-Inzidenzen im Osten meist weiterhin auf einem deutlich niedrigeren Niveau als im Westen - allein die rasanten Sprünge nach oben sind auffällig.

Bundesweit ging die 7-Tages-Inzidenz laut RKI um fünf Prozent im Vergleich zur Vorwoche zurück. Diese Entwicklung könnte auf einen Rückgang des Sommerreiseverkehrs, eine Abnahme der diagnostizierten Infektionen beim Schulanfang sowie auf die breite Einführung der 2G- oder 3G-Regeln zurückzuführen sein, heißt es im Wochenbericht.

Momentan steigt die Inzidenz besonders bei Kindern und Jugendlichen, aber weiterhin auch in den meisten anderen Altersgruppen an, heißt es in der jüngsten RKI-Analyse. Leichte Anstiege sind auch bei den Hochbetagten über 90 Jahre zu sehen. Die meisten Covid-Patienten, die jüngst in Kliniken kamen, waren zwischen 35 und 59 Jahre alt. In der großen Mehrheit waren sie ungeimpft.

Bei den Corona-Impfungen in Deutschland gibt es mehr und mehr Auffrischungsimpfungen für ältere und besonders gefährdete Menschen. Am Mittwoch und Donnerstag waren es erstmals jeweils mehr als 40 000 am Tag, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitag hervorgeht. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten kürzlich vereinbart, das Angebot zu Impf-Auffrischungen zu erweitern: Neben Pflegeheimbewohnern können sich unter anderem auch Menschen ab 60 Jahre mit ärztlicher Beratung dafür entscheiden, wenn die vollständige Impfung schon mindestens sechs Monate zurückliegt.

Insgesamt sind nun 52,2 Millionen Menschen oder 62,8 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben 55,7 Millionen Menschen oder 67,0 Prozent aller Einwohner.

Noch bis Sonntag läuft eine bundesweite Aktionswoche zum Impfen. Laut Bundesregierung wurden rund 1400 Impf-Gelegenheiten vor Ort organisiert. Damit solle auch erneut ins Bewusstsein gerückt werden, wie einfach und für jeden erreichbar das Impfangebot sei, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. «Jede Impfung macht nicht nur die geimpften Personen, sondern uns alle ein wenig sicherer.»

(dpa)

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