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20210916152340

Krankschreibung per Telefon bei Erkältungen bis Jahresende möglich

13:51
16.09.2021
Angesichts der weiter angespannten Corona-Lage bleiben Krankschreibungen wegen leichter Erkältungsbeschwerden bis Jahresende auch telefonisch und ohne Besuch einer Arztpraxis möglich. Die Sonderregelung wird nochmals um drei Monate bis 31. Dezember verlängert, wie der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken am Donnerstag beschloss. Dies solle wegen der leichter übertragbaren Delta-Virusvariante und langsam voranschreitender Impfungen weiterhin helfen, Kontakte zu vermeiden und Infektionsrisiken zu minimieren.

Telefonische Krankschreibungen sind bis zu sieben Tage möglich und können ebenfalls telefonisch für weitere sieben Kalendertage verlängert werden. Ärztinnen und Ärzte müssen sich dafür durch «eingehende telefonische Befragung» persönlich vom gesundheitlichen Zustand überzeugen.

In den Krankenhäusern soll eine Corona-Sonderregelung auslaufen. Ab 1. Oktober sollen ausgesetzte Vorgaben zu einer Mindestbesetzung mit Pflegefachkräften in bestimmten Stationen wieder greifen. Diese Mindestausstattung solle gerade in kritischen Bereichen wie der Versorgung Frühgeborener und von Kindern nach einer Herzoperation oder einer Krebsbehandlung wieder gewährleistet sein.

(dpa)

3000 Gesundheitskräfte wegen Impfpflicht in Frankreich suspendiert

13:50
16.09.2021
Mit Start der Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen in Frankreich sind rund 3000 Angestellte vorläufig suspendiert worden. Sie hätten am Mittwoch noch keine erste Impfung gegen das Coronavirus vorweisen können, sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Donnerstag. Er gehe aber davon aus, dass die Angestellten, die etwa in Bereichen wie Küche oder Wäscherei arbeiteten, die Impfung schnell nachholten.

«Alle, die mit kranken und schwachen Menschen in Kliniken oder Heimen arbeiten, sind jetzt geimpft», betonte der Minister in einem TV-Interview. Es habe nur wenige Dutzend Kündigungen von Beschäftigten gegeben, die mit der Impfpflicht gar nicht einverstanden seien.

Betroffen von der Impfpflicht in Frankreich sind rund 2,7 Millionen Beschäftigte, überwiegend im Gesundheitssektor, auch aber Feuerwehrleute, Beschäftigte des Zivilschutzes sowie Gendarmen. Wer bislang nur die erste Impfdosis erhalten hat, muss zudem einen negativen Test auf der Arbeit vorlegen, bis er einen vollständigen Impfschutz hat. Ihre Impftermine dürfen die Beschäftigten ausdrücklich in die Arbeitszeit legen, um die Impfung zu erleichtern. Die verschärften Corona-Regeln, zu denen auch die Impfpflicht gehört, führen seit Wochen zu Demonstrationen, die Teilnehmerzahl sinkt aber beständig.

(dpa)

Schutz vor Gesundheitskrisen - Neue EU-Behörde geht an den Start

12:22
16.09.2021
Die geplante EU-Behörde zur Vorsorge von Gesundheitskrisen wie der Corona-Pandemie soll Anfang 2022 voll einsatzfähig sein. Schon jetzt nimmt die Behörde namens Hera (Health Emergency Preparedness and Response Authority) ihre Arbeit auf, wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte.

Sie soll gesundheitliche Notstände in Zukunft verhindern, gefährliche Erreger schneller entdecken sowie zügig und grenzüberschreitend darauf reagieren. Bis 2027 stehen Hera sechs Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt zur Verfügung. Die Behörde bekommt keinen eigenen Sitz, sondern wird innerhalb der EU-Kommission angesiedelt.

«Wir müssen für die nächste Gesundheitskrise bereit sein», sagte die zuständige EU-Kommissarin Stella Kyriakides. Es müsse sichergestellt sein, dass die Bürgerinnen und Bürger schnell und effektiv geschützt werden. Zuvor hatte die EU-Kommission bereits vorgeschlagen, die EU-Gesundheitsbehörde ECDC sowie die Europäische Arzneimittel-Agentur zu stärken. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte Hera im Frühjahr angekündigt, nachdem sie teils heftig für die EU-Corona-Impfstoffstrategie kritisiert worden war.

Hera soll künftig in zwei Modi arbeiten: im Vorbereitungs- und im Krisenmodus. Zu ersterem gehören nach Angaben der EU-Kommission Risikoeinschätzungen, die Unterstützung der Entwicklung von Arzneimitteln sowie der Ausbau von Industriekapazitäten. Hera soll mit der Industrie im Austausch stehen, eine Strategie für Produktionskapazitäten sowie gezielte Investitionen erarbeiten und Engpässe in der Produktion angehen. Vor allem zu Beginn der Corona-Krise war medizinische Ausrüstung wie Masken und Schutzanzüge EU-weit knapp, später fehlten Rohmaterialien für Impfstoffe.

Im Fall einer Gesundheitskrise soll Hera in den Notfallmodus wechseln, um schnell Entscheidungen treffen zu können. Die Herstellung und Verteilung von Arzneimitteln und Impfstoffen, aber auch von Handschuhen und Masken solle sichergestellt werden. Hera soll Soforthilfen mobilisieren sowie die Entwicklung von medizinischen Gegenmaßnahmen und Beschaffung von Rohstoffen aktivieren. Außerdem solle eine Übersicht von Produktionsstätten, Rohmaterialien und Ausrüstung erstellt werden.

(dpa)

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