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Handelsverband kritisiert neue Corona-Verordnung als zu streng

06:39
16.09.2021
Der Handelsverband Baden-Württemberg (HBW) hat die neue Corona-Verordnung teilweise als zu streng kritisiert.

In der sogenannten Alarmstufe seien die Vorgaben ein schwerer Schlag für die ohnehin schon angeschlagenen Händlerinnen und Händler im Land, teilte ein Sprecher des Verbands am Donnerstag in Stuttgart mit. Der Verband begrüße es aber, dass es in der Basis- und der Warnstufe keine Einschränkungen für den Handel gibt.

Die Kontrollpflicht für den Einzelhandel sei dagegen weder finanziell noch personell stemmbar, hieß es. Der Verband verweist auf den Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), der davon gesprochen habe, dass die 3G-Regel im Einzelhandel oder auch im ÖPNV nicht praktikabel sei.

Es sei unverständlich, dass die baden-württembergische Landesregierung hier eine andere Auffassung vertrete, teilte die HBW-Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann mit. Die Kontrollpflicht müsse weiter in öffentlicher Hand bleiben.

Im Südwesten gelten seit diesem Donnerstag strengere Corona-Regeln. Nach dem neuen System gilt derzeit die so genannte Basisstufe. Die Warnstufe wird ausgerufen, sobald 250 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind oder 8 von 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen mit Corona-Symptomen in eine Klinik eingeliefert wurden. Dann haben Ungeimpfte nur noch mit negativem PCR-Test Zugang zu bestimmten öffentlichen Bereichen. Ein Antigentest reicht nicht mehr.

Stufe drei - die Alarmstufe - gilt, sobald 390 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt werden oder die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz bei 12 liegt. Dann haben Ungeimpfte gar keinen Zutritt mehr zu Restaurants, Kultur- und Sportveranstaltungen. Ob die Nachweise von Geimpften, Genesenen oder Getesteten vorliegen, müssen die Händler selbst kontrollieren.

(dpa)

Prognose: Immobilienpreise steigen nach Corona noch schneller

05:42
16.09.2021
Konnte die Corona-Krise dem Immobilienmarkt in Deutschland schon nichts anhaben, so rechnen Experten nun mit Nachholeffekten und weiter steigenden Preisen.

Laut einer Prognose des Hamburger Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung wird der Immobilien-Gesamtumsatz im laufenden Jahr um 6,3 Prozent auf 311,1 Milliarden Euro steigen. Im bisherigen Rekordjahr 2020 hatte der Umsatz knapp 293 Milliarden Euro betragen.

Treiber seien vor allem die Wohnimmobilien, deren Volumen vom Vorjahr voraussichtlich um 7,5 Prozent auf 237,7 Milliarden Euro wächst. Das geht aus der aktuellen Gewos-Prognose hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Gleichzeitig werde die Zahl der Transaktionen nur leicht um 1,4 Prozent steigen. Der Durchschnittspreis pro Kauffall steigt weiter.

Das bestätigt Gewos-Experte Sebastian Wunsch mit Zahlen aus 2020: «Die Preisdynamik im Bereich des selbst genutzten Wohneigentums hat sich im Zuge der Corona-Pandemie noch einmal verstärkt.

Mit 10,8 Prozent bei Eigenheimen und 7,2 Prozent bei Eigentumswohnungen haben wir in 2020 die stärksten Preiszuwächse seit Beginn unserer Aufzeichnungen in den 80er-Jahren festgestellt.» Das hohe Transaktionsaufkommen halte seit der zweiten Jahreshälfte 2020 an. «Eine höhere Zahl an Kauffällen haben wir letztmalig im Jahr 1999 registriert.»

Das Marktgeschehen verlagere sich dabei zunehmend aus den leergekauften Märkten in den Großstädten in die Speckgürtel und in ländliche Räume. Der Trend ins Umland scheine sich im Licht der Pandemieerfahrungen zu verstärken, sagte Wunsch. Besonders gefragt sind Ein- und Zweifamilienhäuser, für die Gewos im vergangenen Jahr ein Allzeithoch von 259 300 Kauffällen registrierte.

(dpa)

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