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Versuchter Brandanschlag auf Impfzentrum in Sachsen

08:02
15.09.2021
Ein Impfzentrum in Treuen (Sachsen) ist zum Ziel eines Brandanschlages worden. Es blieb nach Polizeianagaben bei einem Versuch. Wie die Polizeidirektion Zwickau am Mittwoch mitteilte, warfen Unbekannte am Dienstagabend gegen ein Rolltor der Einrichtung drei Bierflaschen mit einer brennbaren Flüssigkeit. Die Polizei vermutet Ethanol, eine genaue Analyse steht aber noch aus. Die Brandsätze zündeten nicht, weshalb kein Feuer ausbrach. Menschen wurden nicht verletzt. Laut Polizei gibt es keinen nennenswerten Schaden.

Nach Angaben von Polizeisprecher Jan Meinel suchte die Polizei unter anderem mit einem Hubschrauber und Wärmebildkameras nach den Tätern. Bislang gebe es aber keine Spur von ihnen. Die Polizei will nun Zeugen befragen. Das Objekt wurde durch einen Wachdienst gesichert. Die mutmaßlichen Täter hätten einen Zeitpunkt abgewartet, als die Streife auf der anderen Seite des Gebäudes war, hieß es. Sie sollen dann in einem Auto geflüchtet sein. Die Polizei sucht nach einem roten Pkw, der zum Tatzeitpunkt in Richtung Auerbach gefahren sein soll. Nach Zeugenaussagen saßen drei Personen in dem Fahrzeug.

Ein derartiges Vorkommnis habe es beim Impfzentrum in Treuen noch nicht gegeben, sagte der Sprecher. Das Impfzentrum Treuen ist eines von 13 Impfzentren in Sachsen und wird im Spectrum-Center Eich betrieben, einem früheren Einkaufszentrum. Ende September soll das Impfzentrum wie alle anderen derartigen Einrichtungen im Freistaat schließen.

Corona-Leugner und Kritiker von Schutzmaßnahmen hatten in der Vergangenheit immer wieder gegen das Impfen mobil gemacht. Bei einem Angriff in Gera waren nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen unlängst zwei medizinische Fachangestellte verletzt worden. Demnach hatte ein Mann von ihnen eine Impfbescheinigung verlangt, wollte sich aber nicht impfen lassen. Als die Mitarbeiter ihm die Bescheinigung verweigerten, schlug er auf sie ein. Sie mussten ins Krankenhaus.

Auch anderswo entlud sich die Kritik am Impfen in Gewalt. Im April kam es zu einem Anschlag mit Molotow-Cocktails auf ein Impfzentrum in der norditalienischen Stadt Brescia. Auch in Frankreich gab es Anschläge.

(dpa)

Giffey fordert 2G-Ausnahme für Kinder in Berlin

08:01
15.09.2021
Für Kinder unter zwölf Jahren muss es aus Sicht von SPD-Landeschefin Franziska Giffey eine Ausnahme von der Zugangsbeschränkung auf Geimpfte und Genesene (2G) in Berlin geben. «Die gestrige Entscheidung des Berliner Senats zum Optionsmodell 2G muss korrigiert werden», forderte die Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl am Mittwoch auf Twitter.

«Kinder unter 12 können noch nicht geimpft werden», argumentierte Giffey. «Sie und ihre Familien werden so massiv bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben benachteiligt.» Eine höhere Impfquote müsse erreicht werden, aber nicht auf Kosten von Kindern und ihrer Familien.

Nach einem Beschluss des von SPD, Grünen und Linken getragenen Senats vom Dienstag können in etlichen Bereichen Betreiber selbst entscheiden, ob sie den Zutritt zu Innenräumen wie bisher Geimpften, Genesenen und Getesteten (3G) erlauben oder unter Wegfall etwa der Maskenpflicht und mit mehr Teilnehmern nur noch Geimpften und Getesteten (2G). Auch die Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus verlangte Ausnahmen für Kinder sowie für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

Das Berliner Abgeordnetenhaus wird am 26. September gewählt.

(dpa)

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