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Kapitel

Dienstag, 14. September

Kretschmann wirbt fürs Impfen und verweist auf Dänemark

18:49
14.09.2021
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat erneut nachdrücklich für eine Impfung gegen Corona geworben und die Maßnahmen der grün-schwarzen Landesregierung verteidigt. «Wir wollen niemanden bestrafen, wir wollen nur eines: der Pandemie Herr werden», betonte er am Dienstag bei einem Bürgerdialog in Karlsruhe. Das Beispiel Dänemarks, wo die Corona-Beschränkungen aufgehoben wurden, zeige, dass sich mit einer hohen Impfquote der Knoten lösen lasse.

Die Impfquote ist in Dänemark im europäischen Vergleich besonders hoch: Über 80 Prozent aller Bürger über zwölf Jahre sind in dem Land bereits voll geimpft. Vor der Veranstaltung in Karlsruhe protestierten Kritiker der Corona-Maßnahmen der Regierung.

Ab Donnerstag sollen in Baden-Württemberg strengere Corona-Maßnahmen in Kraft treten. Eine erste sogenannte Warnstufe soll landesweit gelten, sobald 250 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind oder 8 von 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen mit Corona-Symptomen in eine Klinik eingeliefert worden sind. Dann hätten etwa Ungeimpfte nur noch mit einem negativen PCR-Test Zugang zu bestimmten öffentlichen Bereichen.

Zum Bürgerdialog der Grünen-Landtagsfraktion waren wegen Corona nur 90 Gäste im Saal zugelassen. Die Veranstaltung wurde aber auch im Internet via Livestream übertragen. Über eine Beteiligungsplattform konnten Bürger Fragen stellen. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Klausurtagung der Grünen-Fraktion statt.

(dpa)

Niederlande schafft Abstands-Regel ab - Corona-Pass für Gastronomie

18:02
14.09.2021
Nach rund 18 Monaten machen die Niederlande in der Corona-Pandemie einen großen Schritt zurück zur Normalität. Der verpflichtende Sicherheitsabstand von 1,5 Meter werde ab dem 25. September abgeschafft, kündigte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag an. Zugleich wird aber ein sogenannter Corona-Pass für Gaststätten, Sportveranstaltungen und Kultur eingeführt. Besucher müssen nachweisen, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind.

Premier Rutte ermahnte aber weiterhin zur Vorsicht. «Das ist nicht der Tag, an dem alles wieder so sein wird wie vor Corona, dafür gibt es noch zu viele Infektionen und werden noch zu viele Menschen in Krankenhäuser eingeliefert.» Die Unsicherheit über die Entwicklung im Herbst bleibe weiter groß, so der rechtsliberale Premier.

Viele Maßnahmen bleiben weiterhin, darunter die Maskenpflicht für Busse, Bahnen, Züge und auf Flughäfen. Diskotheken und Clubs dürfen zwar wieder öffnen, müssen aber wie alle anderen Gaststätten um Mitternacht schließen.

Durch die Aufhebung der 1,5-Meter-Regel können bei Konzerten, in Theatern, aber auch in Restaurants und Cafés mehr Besucher zugelassen werden - allerdings nur mit dem Corona-Pass. So werden seit Frühjahr 2020 auch erstmals wieder Fußballspiele in vollen Stadien erlaubt.

Die Einführung des Corona-Passes ist besonders für Gaststätten umstritten. Zahlreiche Gastwirte kündigten bereits an, dass die Kontrolle nicht machbar und zu teuer sei. Kommunen sollen Geld bekommen, um extra Kontrollen zu finanzieren. Durch den Corona-Pass hofft die Regierung auch, die Impfquote zu erhöhen. Zur Zeit sind etwa 63 Prozent der Niederländer geimpft.

Die Inzidenz liegt etwa bei 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen und ist in der vergangenen Woche leicht zurück gegangen. Auch die Lage in Krankenhäusern verbesserte sich leicht, bleibt aber angespannt. Große Infektionsherde sind nach Angaben der Behörden nun Schulen.

(dpa)

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