Letztes Update:
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Foto: Marc Tessensohn/Bundeswehr/dpa

14:02
27.08.2021
Russland will vorerst keine weiteren Militärflugzeuge zur Evakuierung von Menschen nach Afghanistan schicken. Es seien derzeit keine neuen Einsätze geplant, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau der Agentur Interfax zufolge. "Alles wird davon abhängen, wie sich die Situation entwickelt." Am Mittwoch hatten vier Transportflugzeuge mehr als 500 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Derzeit halten sich nach früheren Angaben des russischen Botschafters in Kabul noch etwa 100 Russen im Land auf.
Peskow verurteilte zugleich den Terroranschlag am Flughafen von Kabul. Damit erhöhe sich die Gefahr weiterer Spannungen. Russland sei ernsthaft besorgt, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin. Der Vorfall habe alle "pessimistischen Prognosen" bestätigt, dass Terroristen das Chaos für sich ausnutzen könnten. Peskow zufolge beobachten russische Geheimdienste die Lage in Afghanistan "Tag und Nacht".

Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

13:35
27.08.2021
Über die Evakuierungsflüge aus Afghanistan ist es nach Kenntnis der Behörden vier vormals Abgeschobenen gelungen, nach Deutschland zurückzukehren. Aufgrund der Notlage habe sich die Bundesregierung bei der Evakuierung für ein "sehr pragmatisches Verfahren" entschieden, das auch mit Risiken verbunden sei, sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter. Dazu gehöre, dass die Sicherheitsüberprüfung, die normalerweise vor Erteilung des Visums erfolgt, erst bei der Einreise vorgenommen werde. Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte zuvor gesagt, von Abgeschobenen seien gefälschte Dokumente vorgelegt worden, um an Bord der Evakuierungsflugzeuge zu gelangen. Mindestens einer der vormals abgeschobenen Afghanen sei direkt wieder in Haft genommen worden, berichtete der Sprecher. Andere erhielten eine Duldung, weil keine Bedenken gegen ihren Aufenthalt in Deutschland bestünden.