Russland will vorerst keine weiteren Militärflugzeuge zur Evakuierung von Menschen nach Afghanistan schicken. Es seien derzeit keine neuen Einsätze geplant, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau der Agentur Interfax zufolge. "Alles wird davon abhängen, wie sich die Situation entwickelt." Am Mittwoch hatten vier Transportflugzeuge mehr als 500 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Derzeit halten sich nach früheren Angaben des russischen Botschafters in Kabul noch etwa 100 Russen im Land auf.
Peskow verurteilte zugleich den Terroranschlag am Flughafen von Kabul. Damit erhöhe sich die Gefahr weiterer Spannungen. Russland sei ernsthaft besorgt, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin. Der Vorfall habe alle "pessimistischen Prognosen" bestätigt, dass Terroristen das Chaos für sich ausnutzen könnten. Peskow zufolge beobachten russische Geheimdienste die Lage in Afghanistan "Tag und Nacht".