Fakten kann man googlen - Ideen aber nicht, und genau das macht die Stärke der analogen Welt aus. Wie funktioniert das mit dem Gehirn? In einer Sekunde kann da viel geschehen. Aber ein Intel Chip macht einen Fehler pro 1000000000000 Rechenschritten - das Gehirn macht da deutlich mehr, einen pro 1000 Rechenschritten. Warum ist das so? 

Hintergrund ist, dass Gehirne ganz anders arbeiten, als man denkt - und eben ganz anders als ein Computer. Also ab in den Schnellkurs Gehirn: Von wegen Festplatte! Beck beschreibt es eher so: "Stellen Sie sich vor, Sie betreten ein Orchester, bei dem keiner spielt. Von außen kann auch keiner bei einem Gehirn sehen, was wo gerade gedacht wird. Wie bei einem Orchester beginnt die Musik dann, wenn alle zusammenwirken und zu spielen beginnen." Natürlich sind deutlich mehr "Spieler" im Gehirn als im Orchester, und das macht es so komplex.

Dr. Diana Mantel

Beck stellt jetzt eine Einführung zum Konzeptdenken vor: Was ist ein Stuhl? Bei so manchem Möbelstück ist das klar, und ein Computer kann das auch unterscheiden - anders sieht es bei einem Sitzball aus. Unser Gehirn sagt uns, dass man hier genauso sitzen kann. Das bedeutet, dass wir gelernt haben, dass man auch auf anderen Dingen sitzen kann, und so kann man mehr Ideen zu diesem Thema haben, denn wir verstehen das Konzept Stuhl. Schon bei Kindern klappt das, man muss ihnen nur ein Bild zeigen, schon können sie andere verstehen. 

Das Gehirn arbeitet darum so gut, weil es Informationen erst aufnimmt, dann einordnet und dann mit anderem Wissen abgleicht. Da bestimmte Regionen des Gehirns zusammenarbeiten, entsteht so die Vielseitigkeit. Je größer die Datenmenge allerdings ist, desto sinnvoller wird der Einsatz von Computern. Dafür braucht es aber einen guten Datensatz, und der braucht bestimmte Kriterien und Kerngrößen. Ist das Thema allerdings offen oder betrifft es ein nicht-quantifiziertes Umfeld, ist es eine Sache fürs Gehirn.

Dr. Diana Mantel