Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich verteidigt die laufenden Gespräche der Bundesregierung mit den militant-islamistischen Taliban aus Afghanistan. Durch solche Gespräche könne auf die Islamisten eingewirkt werden, sagt Mützenich am Donnerstag im inforadio des RBB. "Wir versuchen eben, darüber nicht nur eine gesicherte Ausreise von vielen Ausländern zu schaffen, aber gleichzeitig eben auch für die Ortskräfte etwas zu tun. Und wir stehen ja nun nicht alleine." Die Bundesregierung ist über den Botschafter in Afghanistan, Markus Potzel, mit den Taliban im Gespräch. Andere westliche Länder verfahren ähnlich.
Mützenich betont, wenn man mit den Taliban verhandele, bedeute das nicht, ihre Herrschaft in Afghanistan anzuerkennen. Er gehe davon aus, dass in Afghanistan zunächst eine Übergangsregierung gebildet werde. Für die Diplomatie bestehe nach wie vor Spielraum. Die Taliban könnten nicht das ganze Land beherrschen