Letztes Update:
20210820020329

05:35
19.08.2021
Aus Afghanistan in Sicherheit gebrachte Menschen berichten  nach ihrer Landung in Deutschland von schlimmen Erlebnissen und chaotischen Verhältnissen am Flughafen in Kabul. Ein Passagier sagt am frühen Morgen am Frankfurter Flughafen, er habe Tote gesehen und Schüsse gehört. "Es ist schrecklich", sagt Mahmud Sadjadi. "Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit. Nur Chaos", beschreibt er die Zustände in Kabul.
Der Mann aus dem Westerwald war zuvor mit einem Evakuierungsflug der Lufthansa aus der usbekischen Hauptstadt Taschkent nach Frankfurt geflogen worden. Sadjadi, der sich drei Wochen in Kabul aufgehalten hatte, bestätigt, das es insbesondere am Flughafen der afghanischen Hauptstadt  gefährlich sei. "Man muss beispielsweise auch durch eine Barriere der Taliban durchgehen." Afghanische Sicherheitskräfte hätten geschossen. Er habe mitbekommen, wie Menschen gestorben seien. Ohne Pass sei kein Durchkommen zum Flughafen möglich gewesen.
Sadjadi dankt der Bundesregierung für die Rettung, beklagt aber auch fehlende Informationen. "Es gab keine Informationen, wo wir uns sammeln müssen, wann wir uns sammeln müssen." Man sei allein gelassen worden, auf seine Mails habe er keine Antwort bekommen. Andere Länder hätten ihre Leute mit Bussen eingesammelt und zum Flughafen gebracht. "Gott sei Dank ist alles gut gegangen."

Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

04:04
19.08.2021
Die Linke fordert eine Ausweitung der laufenden Evakuierungen von gefährdeten Menschen in Afghanistan über die Hauptstadt Kabul hinaus. "Die meisten Ortskräfte, Lehrerinnen oder auch mutige Lokalpolitikerinnen oder Journalistinnen leben nicht in Kabul, sondern verteilt über die Provinzen Afghanistans", sagt Fraktionschef und Spitzenkandidat Dietmar Bartsch der Deutschen Presse-Agentur. "Die bereits existierenden Verabredungen mit den Taliban sollten schleunigst ausgeweitet werden."