Letztes Update:
20210817102731

10:12
17.08.2021
UPDATE | Die Bundesregierung setzt nach der faktischen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan die staatliche Entwicklungshilfe für das Land aus. Das kündigt Entwicklungsminister Gerd Müller gegenüber der Deutschen Presse-Agentur und der Rheinischen Post an. Afghanistan war bisher die Nummer eins unter den Empfängerländern deutscher Entwicklungshilfe. 
Für dieses Jahr waren 250 Millionen Euro veranschlagt - davon ist aber noch kein Euro ausgezahlt worden. Daneben flossen bisher Gelder aus anderen Ressorts an Afghanistan, zum Beispiel für humanitäre Hilfe oder Polizeiausbildung. Insgesamt hatte Deutschland für dieses Jahr 430 Millionen Euro zugesagt.  

09:52
17.08.2021
Afghanistans Nachbarland Usbekistan will Fluchtbewegungen in das eigene Staatsgebiet verhindern. Jeder Versuch, die Grenze zu verletzen, werde gemäß usbekischem Recht strikt unterbunden, teilt das Außenministerium in der Hauptstadt Taschkent mit. Die Ex-Sowjetrepublik in Zentralasien stehe in Fragen des Grenzschutzes und zur Lage an der Grenze eng in Kontakt mit den militant-islamistischen Taliban.
Dem Außenministerium zufolge will Usbekistan an den traditionell freundschaftlichen und guten nachbarschaftlichen Beziehungen zu Afghanistan festhalten. Man wolle sich weiterhin nicht in die inneren Angelegenheiten des Nachbarlandes einmischen und hoffe, dass die Machtübernahme friedlich verlaufe auf Grundlage "der allgemein anerkannten Normen des Völkerrechts".

09:50
17.08.2021
Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan wird nach Einschätzung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier langfristige weltpolitische Folgen haben. "Wir erleben in diesen Tagen eine menschliche Tragödie, für die wir Mitverantwortung tragen, und eine politische Zäsur, die uns erschüttert und die Welt verändern wird", so das Staatsoberhaupt. Deutschland müsse jetzt alles daransetzen, die eigenen Landsleute und die Afghanen, die ihnen jahrelang zur Seite gestanden hätten, in Sicherheit zu bringen. Darüber hinaus müsse nach Möglichkeiten gesucht werden, "auch denjenigen zu helfen, die in Afghanistan jetzt von Gewalt oder Tod bedroht sind, darunter viele mutige Frauen".