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Bericht: Länder geben mindestens 2,3 Millionen Dosen an Bund zurück

07:00
08.08.2021
Angesichts der geringeren Nachfrage nach Corona-Impfungen wollen die Bundesländer einem Zeitungsbericht zufolge mindestens 2,3 Millionen ungenutzte Impfdosen an den Bund zurückgeben. Dies ergab eine Umfrage der «Welt am Sonntag». Demnach planen 14 Bundesländer die Rückgabe und werden bis Montag Zahlen an das Bundesgesundheitsministerium melden. Bayern sei noch dabei, die Zahl der Dosen zu ermitteln, die es wieder abgeben will. Schleswig-Holstein habe keine Angaben gemacht. Nur das Saarland sehe keine Notwendigkeit.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte den Ländern in einem Schreiben die Möglichkeit eröffnet, «Impfstoffdosen, die in der nationalen Impfkampagne nicht mehr zum Einsatz kommen und deren Lagerhaltung eine Weitergabe an Drittstaaten im Rahmen von Spenden zulassen», an das zentrale Lager des Bundes zurückzugeben. Die Impfstoffe sollten noch mindestens zwei Monate haltbar sein. Impfstoff aus Arztpraxen sowie von Betriebsärzten soll nicht zurück. Als erstes sollen Vakzine von Astrazeneca und Johnson & Johnson wieder an den Bund gehen.

Allein Nordrhein-Westfalen sieht der «Welt am Sonntag» zufolge für 1,05 Millionen Impfdosen keinen Bedarf mehr. Baden-Württemberg wolle mehr als 450 000 zurückgeben, Hessen 185 200 und Sachsen 150 000. Die kleinste Rückgabemenge meldet Brandenburg mit 30 500. Das Bundeskabinett hatte Anfang Juli beschlossen, mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben.

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte der «Welt am Sonntag»: «Wir sollten die Menge schrittweise weiter aufstocken, da in Deutschland inzwischen ausreichend Impfstoff verfügbar ist.» Es sei nicht nachvollziehbar, wenn in Deutschland Impfstoff verfalle, der anderswo dringend gebraucht würde.

(dpa)

Brinkhaus: Es wird zu wenig über die Rechte von Geimpften geredet

06:58
08.08.2021
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat mit Blick auf Geimpfte und Nicht-Geimpfte einen Perspektivwechsel gefordert. «Es wird zu viel über den angeblichen indirekten Impfzwang geredet und zu wenig über die Rechte von Geimpften», sagte Brinkhaus der «Welt am Sonntag».

«Was ich momentan erlebe, ist, dass die Geimpften sauer sind auf die Nicht-Geimpften. Die Geimpften haben Termine gemacht, sind losgegangen und haben in Kauf genommen, dass es ihnen am Tag nach der Impfung teilweise nicht so gut gegangen ist. Und sie erleben nun, dass sie ihre Freiheiten trotzdem nicht vollständig zurückbekommen.» Deswegen müsse endlich gefragt werden, inwieweit die Nicht-Geimpften das Leben von Geimpften einschränkten.

Brinkhaus geht davon aus, dass Hoteliers, Clubs, Veranstalter künftig nur noch Geimpfte in ihre Häuser lassen. «Ich gehöre zwar zum Team Vorsicht, aber wir können nicht die nächsten 30 Jahre unser Leben Covid unterordnen. Wir müssen zu einer Normalität zurückkehren, und zwar bald und nicht erst in Jahren. Ein Restrisiko wird bleiben, aber damit müssen wir dann umgehen.»

Am Dienstag wollen die Ministerpräsidenten der Länder mit der Bundesregierung angesichts steigender Coronazahlen über das weitere Vorgehen beraten.

(dpa)

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