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Umfrage: Große Mehrheit für 3G-Regel in Fernzügen

10:01
29.08.2021
Eine große Mehrheit der Wahlberechtigten in Deutschland würde laut einer Umfrage eine sogenannte 3G-Regel in Fernzügen befürworten. Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten gaben bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des «Handelsblatts» an, sie fänden es richtig, wenn nur noch Corona-Geimpfte, -Genesene oder -Getestete (3G) Züge nutzen dürften. 31 Prozent der Befragten waren dagegen und 5 Prozent unentschieden.

Regierungssprecher Steffen Seibert hatte am Freitag bestätigt, dass die Bundesregierung im Kampf gegen die Pandemie eine 3G-Regel für Fernzüge prüfe. Es müsse alles getan werden, um die hohen Corona-Fallzahlen einzudämmen, betonte Seibert. Vor allem bei jungen Menschen zwischen null und 14 Jahren gebe es derzeit hohe Ansteckungszahlen, sie könnten sich in den meisten Fällen noch gar nicht impfen lassen. Die Bundesregierung prüfe deshalb, ob die 3G-Regel auch in Fernzügen und im inländischen Flugverkehr angewendet werden könne.

In Deutschland gilt die 3G-Regel bislang nur bei Auslandsflügen und in einigen Bereichen des öffentlichen Lebens - etwa beim Restaurantbesuch in Innenräumen.

Vor allem Wähler der SPD (78 Prozent), der Union (76 Prozent) und der Grünen (75 Prozent) sprachen sich in der Civey-Umfrage für eine 3G-Regel in Fernzügen aus. Unter FDP-Wählern (52 Prozent) und AfD-Wählern (20 Prozent) war die Zustimmung am niedrigsten. Über 65-Jährige sprachen sich mit 77 Prozent dafür aus, in der Gruppe zwischen 18 und 29 Jahren war es hingegen nur jeder Zweite. Repräsentativ befragt wurden im Zeitraum vom 27. bis 28. August rund 5000 Wahlberechtigte ab 18 Jahren.

(dpa)

Baerbock will mehr Freiheiten für Geimpfte und Genesene

09:12
29.08.2021
Geimpfte und Genesene sollen nach Ansicht von Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock mehr Freiheiten erhalten als Ungeimpfte. Wenn jemand nicht solidarisch mit etwa Kindern oder chronisch Kranken sei, «dann kann er oder sie nicht erwarten, dass alle anderen auf ihre Freiheit verzichten», sagte Baerbock den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Sie halte es deswegen für richtig, Geimpften oder Genesenen wieder mehr Freiheiten zu geben, «so wie Hamburg das jetzt macht».

In Hamburg gilt seit dem Wochenende ein bislang bundesweit einmaliges 2G-Optionsmodell. Besuchen nur Geimpfte und Genesene eine Veranstaltung, entfallen fast alle Corona-Auflagen. Veranstalter oder Wirte können entscheiden, ob sie diesen Weg gehen oder weiter das 3G-Modell nutzen wollen - also auch aktuelle Tests akzeptieren.

Damit erhöhe man auch den Anreiz, sich impfen zu lassen, sagte Baerbock. Man dürfe nun in der Impfkampagne nicht nachlassen, «gerade auch, um Kinder zu schützen». Es brauche mobile Impfteams, eine intensive Ansprache und Informationen in vielen Sprachen. Eine allgemeine Impfpflicht sei rein rechtlich nicht durchsetzbar.

(dpa)

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