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20210828080550

RKI registriert 10.303 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 72,1

06:04
28.08.2021
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen lag sie bei 72,1 - am Vortag hatte der Wert 70,3 betragen, vor einer Woche 51,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10 303 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.42 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 8092 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 17 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.924.131 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 723 200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92 118.

(dpa)

Mediziner schlägt impfkorrigierte 7-Tage-Inzidenz als Kennwert vor

06:02
28.08.2021
In der Diskussion um eine neue Formel für Corona-Auflagen hat sich der Leiter des Covid-19-Registers in Rheinland-Pfalz für eine impfkorrigierte Sieben-Tage-Inzidenz ausgesprochen. «Die Beschreibung der Infektionslage durch die Parameter der Sieben-Tage-Inzidenz ist heute anders zu bewerten als vor einem Jahr, als keinerlei Anteile der Bevölkerung einen Impfschutz hatten», sagte Anselm Gitt vom Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen der Deutschen Presse-Agentur.

Das Festhalten an der Inzidenz unterschätze die aktuelle gefährliche Infektionslage, warnte Gitt. «Diese Zahlen beziehen sich seit Beginn der Pandemie auf die gesamte Bevölkerung und lassen völlig außer Acht, dass sich mittlerweile die Hälfte hat impfen lassen.»

Korrigiere man dies, erhalte man ein realistisches, allerdings auch bedrohliches Bild. «Im Mittel wäre die Sieben-Tage-Inzidenz dann für die gesamte Bundesrepublik um mehr als den Faktor Zwei höher. Die impfkorrigierte Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit in 11 der 16 Bundesländer weit über 100 und in Nordrhein-Westfalen sogar bei 277.»

Der Vorstand der Stiftung Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen rief mit Nachdruck zu einer Diskussion darüber auf, ob für die Bewertung der Infektionslage und die daraus resultierenden politischen Entscheidungen diese impfkorrigierte Inzidenz eingesetzt werden sollte. «Diese könnte zusammen mit der Gesamtzahl der Patienten, die wegen einer Corona-Infektion auf Intensivstationen und auf Normalstationen behandelt werden müssen, zu einer deutlich besseren Beurteilung der Pandemie-Entwicklung beitragen», sagte Gitt.

«Die derzeitige Diskussion, die bisherige Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen ganz zu verlassen und als Ersatz eine Sieben-Tage-Inzidenz der Hospitalisierungen zu erfassen, erscheint alleine nicht sinnvoll.» Der Anstieg der stationären Aufnahmen hinke dem Anstieg der Neuinfektionen hinterher. «Bei alleiniger Betrachtung der stationären Aufnahmen würde wichtige Zeit für infektionseindämmende Maßnahmen verloren gehen», betonte Gitt. Das Modell der impfkorrigierten Sieben-Tage-Inzidenz hatte er mit dem Mathematiker Alexander Neumer berechnet.

(dpa)

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