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Ungeimpfte müssen Corona-Tests in Griechenland künftig selbst zahlen

10:53
24.08.2021
In Griechenland müssen ungeimpfte Bürger ihre Corona-Tests vom 13. September an selbst zahlen. Ausgenommen sind nur Schüler sowie Genesene, Geimpfte und Menschen, die Symptome zeigen, kündigte der griechische Gesundheitsminister Vassilis Kikilias am Dienstag in Athen an. Zudem können Arbeitgeber Auskunft von den Beschäftigten darüber erhalten, ob sie geimpft sind oder nicht, und andernfalls zwei Tests pro Woche verlangen. Ein Schnelltest kostet in Griechenland zehn Euro.

«Weit über 90 Prozent der Covid-Patienten auf den Intensivstationen sind ungeimpft», begründete Kikilias die Maßnahmen, die mindestens bis zum 31. März 2022 gelten sollen. Im Freizeitsektor setzt die Regierung die Menschen besonders unter Druck: Geschlossene Räume von Tavernen, Theatern, Fußballstadien und ähnlichen Einrichtungen dürfen künftig nur noch von Geimpften besucht werden - oder von Genesenen, deren Infektion nicht länger als sechs Monate zurückliegt. Auch Maßnahmen für Reisende innerhalb des Landes kündigte Kikilias an: Ungeimpfte müssen dafür einen negativen Corona-Test vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.

In Griechenland gilt bereits eine Impfpflicht im Gesundheitssektor sowie beim Militär.

(dpa)

Apotheken stellen ab sofort Genesenen-Zertifikate aus

10:15
24.08.2021
Corona-Genesene können ab sofort in vielen Apotheken ein digitales Zertifikat zu ihrer überstandenen Erkrankung bekommen. Das teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) am Dienstag mit. Menschen, die eine Corona-Infektion überstanden haben, müssen dafür ein gültiges Ausweisdokument und einen positiven PCR-Test, der nicht länger als 180 Tage zurückliegen darf, in die Apotheke mitbringen.

Bislang habe es nur digitale Zertifikate für Geimpfte und für geimpfte Genesene gegeben, aber nicht für Menschen, die erst kürzlich infiziert gewesen seien und sich noch nicht impfen lassen könnten, teilte der Verband mit. Für die Bürgerinnen und Bürger ist das Angebot kostenlos. Die Apotheken erhalten den Angaben zufolge vom Bundesamt für Soziale Sicherung 5,04 Euro plus Mehrwertsteuer.

(dpa)

Luca-App: 126 000 Menschen erfuhren von möglichem Infektionsrisiko

09:09
24.08.2021
Die Macher der umstrittenen Luca-App haben eine positive Zwischenbilanz gezogen. Allein in den vergangenen zehn Wochen zwischen dem 1. Juni und dem 23. August hätten 126 000 Menschen durch die Luca-App von einem möglichen Infektionsrisiko erfahren, erklärte die Culture4Life GmbH. Zuvor habe jeweils eine Gesundheitsbehörde in dem Luca-System den Aufenthalt einer später positiv getesteten Person als Risiko eingestuft. In diesem Zeitraum hätten die Gesundheitsämter 1750-mal von Betrieben gesammelte Kontaktdaten der betreffenden Besucher angefordert.

«Die Betroffenen hatten damit die Gelegenheit, noch vor einer Kontaktaufnahme durch das Gesundheitsamt ihr eigenes Verhalten anzupassen», sagte Patrick Hennig, Geschäftsführer der Culture4Life GmbH. «Das entspricht 126 000 möglichen Infektionsketten, die potenziell unterbrochen wurden.»

Die Luca-App will die Zettelwirtschaft ersetzen, die bei einer analogen Erfassung der Besuche von Restaurants, Ausstellungen und anderen Events entsteht. Der Hersteller konnte unter anderen den Rapper Smudo von den Fantastischen Vier als Fürsprecher gewinnen. Der Luca-Hersteller hat mit 13 Bundesländern einen Vertrag. Nur Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen haben sich gegen eine vertragliche Bindung entschieden. Dort setzten zwar auch etliche Gesundheitsämter das System ein, müssen aber auf eine umfangreiche technische Unterstützung verzichten.

Die Luca-Macher reagieren mit der Vorlage der aktuellen Nutzungszahlen auf die anhaltende Kritik von Aktivisten des Chaos Computer Clubs, Datenschützern wie die Berliner Datenschutzbeauftragten Maja Smoltczyk und zahlreichen Wissenschaftlern. Sie bemängeln zum einen das Konzept der zentralen Datenspeicherung. Gleichzeitig stellen die Kritiker auch die Relevanz der Luca-App in Frage. Zu den Luca-Skeptikern gehören auch einzelne Vertreter von Gesundheitsämtern, etwa in Berlin-Neukölln.

Die Macher der App verweisen nun darauf, dass sich inzwischen mehr als 29 Millionen Menschen im Luca-System registriert haben. «Dass Luca in der Bevölkerung angekommen ist und angenommen wird, zeigen die über 53 Millionen Check-ins in den vergangenen 28 Tagen», sagte Hennig. Der Chaos Computer Club bezifferte dagegen die Zahl der aktiven Nutzer, die täglich die App benutzen, auf nur rund sechs Millionen Menschen. «Luca wird im wesentlichen weder von Endnutzerinnen, noch von Betreibern und Kulturstätten verwendet», erklärte Jens Rieger vom Chaos Computer Club in Freiburg.

Hennig bestreitet die Richtigkeit der Zahlen des Clubs: «Sie basieren auf Schätzungen aus der Community, die mitunter um den Faktor 2 und mehr von den tatsächlichen Zahlen abweichen.» Derzeit seien über 325 000 Betriebe in Deutschland im Luca-System registriert. Rund 60 Prozent dieser Betriebe gehörten zum Sektor der Gastronomie.

(dpa)

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