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Radprofi Politt zu Corona-Beschränkungen: Deutsche extrem streng

05:38
24.08.2021
Tour-de-France-Etappensieger Nils Politt sieht den Sport-Standort Deutschland wegen der strikten Corona-Beschränkungen im Vergleich zu anderen Ländern im Nachteil. «Die Deutschen waren extrem streng in Sachen Veranstaltungen im Gegensatz zu den anderen Ländern. Man muss sagen, dass der Sport darunter gelitten hat», sagte der Kölner Radprofi der Deutschen Presse-Agentur.

Am Donnerstag startet in Stralsund die viertägige Deutschland Tour. Abgesehen von den deutschen Meisterschaften ist es das erste Profirennen in Deutschland seit dem Münsterland-Giro am 3. Oktober 2019. Zuletzt waren die für Sonntag vorgesehenen Cyclassics in Hamburg wie im Vorjahr abgesagt worden. Der Klassiker in Frankfurt wurde einmal abgesagt und einmal verschoben. Auch die Deutschland Tour hatte im vergangenen Jahr pausiert.

«In den anderen Ländern sind auf jeden Fall Rennen gelaufen, und auch andere Sportarten hatten ihre Wettkämpfe. Da war in Deutschland relativ lange Pause. Das war schade, aber so wurde halt entschieden», ergänzte Politt. Die drei großen Rundfahrten wie auch fast alle internationalen Rad-Klassiker waren während der Pandemie teils mit neuen Terminen ausgetragen worden.

(dpa)

Epidemiologe: Mehr Kontakte durch Bahnstreik erhöhen Infektionsrisiko

04:55
24.08.2021
Dichtes Gedränge in Zügen und an Bahnsteigen infolge der Streiks bei der Bahn erhöhen laut dem Bremer Wissenschaftler Hajo Zeeb das Risiko für Corona-Infektionen. Der Streik komme angesichts steigender Infektionszahlen zu keiner guten Zeit, sagte der Epidemiologe vom Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie der Deutschen Presse-Agentur. Menschen, die trotz der Streiks mit der Bahn reisen müssten, seien nun auf ein geringeres Platzangebot in den Zügen angewiesen. «Das führt zu Kontakterhöhungen und zu ja erhöhten Infektionsrisiken, gerade unter dem Aspekt der Delta-Variante.» Der Abstand und die Menge der Kontakte seien entscheidende Einflussfaktoren beim Risiko für Ansteckungen.

Zuvor hatte bereits SPD-Politiker Karl Lauterbach davor gewarnt, dass die Streiks bei der Bahn zu mehr Infektionen führten. Auch der Fahrgastverband Pro Bahn äußerte Sorgen wegen möglicher Infektionsrisiken. Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hatte Lauterbachs Kritik dagegen zurückgewiesen. Er sprach von Schmutzkampagnen gegen die Gewerkschaft.

Zeeb betonte, Bahnreisen seien insgesamt «relativ sicher». Die Bahn und andere Anbieter hätten sich zuletzt bemüht, das Infektionsrisiko zu senken. «Jetzt haben wir aber eben Delta, und wir haben eine Streiksituation, die eben einige Schutzmaßnahmen quasi außer Kraft setzt. Also insofern ist das schon eine etwas andere Situation (...).» Nun müsse man darauf achten, dass die Lage möglichst so bleibe wie bisher. Der Epidemiologe empfiehlt Reisenden, wenn möglich vorerst auf Bahnfahrten zu verzichten oder auf weniger frequentierte Zeiten auszuweichen und sich in den Zügen zu verteilen.

Die Bahn teilte auf Anfrage mit, viele Reisende hätten die Kulanzregeln in Anspruch genommen und ihre Fahrten bereits auf das Wochenende vorgezogen. Der Konzern bat dennoch erneut alle Fahrgäste um größtmögliche Rücksicht. Das Bordpersonal unterstütze die Reisenden, sich in den Zügen zu verteilen, teilte ein Bahnsprecher mit. Darüber hinaus würden die Fernverkehrszüge während der Fahrt weiterhin doppelt so häufig gereinigt wie vor der Pandemie.

(dpa)

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